Selbst die Top-Teams des Formel-1-Circuits sind von der globalen Finanzkrise betroffen. So müssen auch Ferrari, McLaren-Mercedes und BMW die Gürtel enger schnallen. Werden wir jetzt langsamere Autos und somit eine langweilige Formel 1 erleben?
Letzte Woche gab Honda den Rückzug seines Teams aus der Königsklasse des Motorsports bekannt. Grund war die Finanzkrise. Durch den Ausstieg sparen die Asiaten zirka 350 Millionen Euro, die zu dieser Zeit mehr denn je gebraucht werden. Die Automobilkonzerne befinden sich fast ausnahmslos in der Krise. Die deutsche Nobel-Marke Mercedes hat letzten Monat fast ein Drittel weniger Autos verkauft als dies im Vormonat noch der Fall war. BMW hat, ebenso wie fast alle anderen Automobilkonzerne, seit dem Beginn der Finanzkrise ebenfalls starke Umsatzeinbußen hinnehmen müssen. Werden nun weitere Teams Hondas Beispiel folgen und die Formel 1 verlassen?
Auch Toyota geht am Stock. Die Japaner überlegen lautstark über einen Wechsel in die Le-Mans-Serie. Diese weitaus sparsamere Serie würde Toyota weitaus weniger kosten. Allerdings findet man dort auch nicht das Prestige der Königsklasse wieder. Das Team von Timo Glock könnte schon nächste Saison nicht mehr an den Start gehen. Ähnlich ist die Situation bei Renault. Die Franzosen werden höchstwahrscheinlich nach der nächsten Saison aus der Formel 1 aussteigen, wenn sie es nicht schaffen sollten mit Fernando Alonso den WM-Titel zu gewinnen.
Teams, wie BMW oder McLaren-Mercedes haben zwar auch ihre finanziellen Probleme und müssen sparen, allerdings haben diese Mannschaften auch einiges an Erfolgen aufzuweisen und können so Anhand von lukrativen Sponsoren-Verträgen ihr Engagement in der Formel 1 sichern. Der Scuderia Ferrari geht es ähnlich. Die Italiener haben nicht so große Absatzprobleme, wie der Großteil der Automobilkonzerne hat. Ferner haben die Ferraristi wohl die größten und höchstdotiertesten Sponsoren-Verträge und müssen sich von allen Formel-1-Teams wohl am wenigstens Sorgen um ihr Bestehen machen.
Doch wenn selbst Ferrari laut Teamchef Stefano Domenicali den Gürtel engen schnallt, dann müssen sich alle anderen Teams ihre Gedanken machen: „Dieser Prozess hat schon in den letzten Jahren begonnen. Aber er wird nun deutlich beschleunigt“, sagte Domenicali in einem Interview mit der italienischen Zeitung „Corriere della Sera“.
Bei den Top-Teams scheint also alles in trockenen Tüchern, doch was wäre eine Formel 1 mit nur drei, vier Teams?
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