Silverstone – Ein schwerer Unfall hat den MotoGP in Silverstone überschattet und für eine Vorentscheidung in der Königsklasse der Motorrad-WM gesorgt.
Der italienische Titelkandidat Andrea Dovizioso stürzte in der ersten Kurve nach dem Start über die ausgerutschte Maschine von Fabio Quartararo aus Frankreich, wurde dramatisch durch die Luft gewirbelt und schlug dann hart auf den Asphalt auf. Doviziosos Ducati fing Feuer und rutschte in die Streckenbegrenzung.
Sowohl Dovizioso als auch Quartararo wurden sofort von Streckenhelfern versorgt. Während der Franzose zeitig Entwarnung gab und die Unfallstelle aus eigener Kraft verlassen konnte, war der Gesundheitszustand von Dovizioso zunächst unklar.
Der Vizeweltmeister der beiden vergangenen Jahre stand zwischenzeitlich auf eigenen Beinen, wirkte aber verwirrt. Er wurde mit einer Trage ins Medical Center im Fahrerlager und nach Begutachtung von dort ins Krankenhaus von Coventry gebracht. Neben starken Schmerzen in der Hüfte klagte der 33-Jährige über Gedächtnisverlust.
Ein Verantwortlicher seines Ducati-Teams bestätigte, dass Dovizioso keine Erinnerungen an den Unfall habe. Im Krankenhaus werden weitere Untersuchungen vorgenommen. Knochenbrüche wurden nicht festgestellt.
Mit Blick auf die Meisterschaft war der Sturz ein herber Dämpfer für Doviziosos Titelambitionen. Weltmeister Marc Marquez aus Spanien baute mit Platz zwei in England die Führung auf 78 Punkte aus und wäre somit selbst bei drei Ausfällen noch WM-Führender. Bis zum nächsten Rennwochenende hat Dovizioso zweieinhalb Wochen Zeit, um sich von den Folgen des Sturzes zu erholen. Dann geht es unweit seines Heimatortes Forlimpopoli beim San-Marino-Grand-Prix in Misano weiter.
Die deutschen Piloten konnten sich beim Großbritannien-Grand-Prix nur bedingt in Szene setzen. Marcel Schrötter (Pflugdorf) kämpfte im Moto2-Rennen um Punkte und war auf Platz 14 der einzige Deutsche, der ein Top-15-Ergebnis vorweisen konnte. In der Meisterschaft verlor Schrötter eine Position und liegt nach 12 von 19 Rennen auf Platz sieben. Philipp Öttl (Ainring) und Lukas Tulovic (Eberbach) landeten außerhalb der Top 20.
(dpa)