Abu Dhabi – 2006 feierte Nico Rosberg sein Formel-1-Debüt. Seitdem hat sich der gebürtige Wiesbadener ganz nach oben gearbeitet. Die wichtigsten Stationen seiner Formel-1-Karriere.
DAS RENNDEBÜT
12. März 2006, Sachir, Bahrain. Rosberg schafft es als Siebter in die WM-Punkte und fährt die schnellste Rennrunde. Da ist selbst Vater Keke baff: «Die schnellste Runde im ersten Formel-1-Rennen zu schaffen, ist nicht gerade normal.» Und was sagt der Sohn? «Ich hätte nicht gedacht, dass ich mich gleich am ersten Rennwochenende so sehr freuen kann. Es ist toll.» Dabei ist der damals 20-Jährige mit seinem Williams in der ersten Runde noch ins Heck des BMW-Sauber von Landsmann Nick Heidfeld gefahren. «Nach der ersten Kurve dachte ich, es ist gelaufen», meint Rosberg.
DAS PODIUMSDEBÜT
16. März 2008, Melbourne, Australien. Mit 22 Jahren schafft es Rosberg erstmals aufs Podest eines Formel-1-Rennens. «Das ist der Wahnsinn, hier oben zu stehen auf dem Podium. Ich freue mich tierisch», sagt Rosberg. Er wird Dritter. Schneller sind nur der spätere Weltmeister 2008 und jetzige Mercedes-Stallrivale Lewis Hamilton im McLaren sowie Heidfeld.
DER WECHSEL
Nach vier Jahren bei Williams unterschreibt Rosberg bei Mercedes, Anfang 2010 geht es los. Der deutsche Autobauer stellt nach Jahrzehnten wieder ein Werksteam – und Rosberg ist zunächst der deutsche Starfahrer. Bis zum 23. Dezember 2009. An diesem Tag verkündet Mercedes das Comeback des erfolgreichsten Piloten in der Formel-1-Historie: Michael Schumacher. Jahre später gibt Rosberg zu: «Ein Schock» sei es gewesen, als ihm mitgeteilt wurde, wer da sein neuer Teamkollege würde.
DAS POLEDEBÜT
14. April 2012, Shanghai, China. Er fährt erstmals den besten Startplatz raus. Nicht Schumacher, sondern Rosberg verschafft auch Mercedes einen historischen Moment mit der ersten Pole seit dem Comeback als Werksteam. Rosberg: «Das ist der absolute Hammer, ein gigantisches Gefühl.» Die bis dato letzte Pole als Mercedes- Werksfahrer hatte am 11. September 1955 der letztlich fünfmalige Champion Juan Manuel Fangio geholt.
DAS SIEGDEBÜT
15. April 2012, Shanghai, China. Sieg im 111. Rennen seiner Karriere. Rosberg ist 26 Jahre alt und der erste siegreiche Mercedes-Werksfahrer seit dem legendären Fangio in den 50er Jahren. «Ich bin unglaublich happy. Der Hammer», sagt er nach dem Großen Preis von China.
NEUER TEAMKOLLEGE
Ende 2012. Mercedes gibt bekannt: Hamilton wird der neue Teamkollege von Rosberg. Das deutsche Team mit dem Hauptwerk im englischen Brackley holt einen Briten als Nachfolger für Schumacher. Und einen Weltmeister. Auch eine Ansage an Rosberg.
ERSTE WM-NIEDERLAGE
23. November 2014, Abu Dhabi, Vereinigte Arabische Emirate. Rosberg führt einen aussichtslosen Kampf. Hamilton gewinnt die WM. «Es ist schwer. Die Enttäuschung sitzt schon tief. Ich muss das jetzt erst einmal verarbeiten», sagt Rosberg. Technische Probleme an seinem Mercedes machen alle Hoffnungen zunichte. Beachtenswert: Rosberg hätte seinen maladen Wagen auch einfach abstellen können, er will dieses Rennen aber zu Ende bringen. Er will nicht aufgeben, auch wenn nur Rang 14 dabei herausspringt.
ZWEITE WM-NIEDERLAGE
25. Oktober 2015, Austin, USA. Wieder nur WM-Zweiter. Wieder geschlagen von Hamilton. Der Brite sorgt in der erste Kurve für Klarheit auf der Strecke und im WM-Duell, aber auch für den nächsten Stallkrach der einstigen Kumpels. «Mein Teamkollege versucht, mich verhungern zu lassen. Dass er in mich rein fährt, ist ein Schritt zu viel für mich», klagt Rosberg.
DER WM-TRIUMPH
27. November 2016, Abu Dhabi, Vereinigte Arabische Emirate. Zwei Jahre nach seiner bittersten Formel-1-Niederlage im WM-Finale mit Lewis Hamilton erklimmt Rosberg den Gipfel. Auf dem Yas Marina Circuit sichert sich der gebürtige Wiesbadener cool seinen ersten Weltmeistertitel und streift den Ruf als ewiger Zweiter ab. Endlich hat er seinen Mercedes-Stallrivalen Hamilton geschlagen.
(dpa)