Das Reserverad erlaubt es, nach einer Reifenpanne die fahrt rasch fortzusetzen. Wie rasch, hängt jedoch vom Ersatzrad selbst ab.
Ein Ersatzrad ist in erster Linie unglaublich platzraubend – um Kofferraum, Kraftstofftank und Reserverad-Mulde unter einen Hut zu bringen, musste die Rad-Reifen-Kombination schrumpfen. Hieraus entstand das so genannte Notrad, oft erkennbar an einer Signalfarbe, um den übrigen Verkehrsteilnehmern und auch dem Fahrer selbst zu verdeutlichen, dass damit sowohl Geschwindigkeits- als auch Fahrdynamikeinschränkung anliegen. Viele Hersteller gehen gar soweit, ihren Fahrzeugen anstelle von einem Komplettrad lediglich eine Portion Reifenpilot beizulegen.
Reserverad bei Auslandsaufenthalten mitnehmen
Klar, ein vollwertiges Ersatzrad ist schwer, Reifenpilot oder Tirefit sind leicht – aber nicht uneingeschränkt nutzbar: Steckt nur ein Nagel im Pneu, ist die Fahrt zum nächsten Reifenhändler kein Problem. Ist aber der Reifen geplatzt, hilft der Retter aus der Dose auch nicht weiter. Dann muss für eine der an sich leichtesten Autoreparaturen überhaupt der Abschleppdienst gerufen werden. Speziell auf Langstrecken und im Ausland ist daher ein richtiges Reserverad von Vorteil – anmontieren und weiterfahren, fertig. Mit einem Notrad kann immerhin weitergefahren werden, allerdings mit abstrichen.
Ersatz fürs Ersatzrad?
Womit Reserverad und der dessen Löcher abdichtende Ersatzprodukte gleichermaßen Probleme haben, ist die Zeit: reifen altern genau wie der Schaum, zudem muss auch der Luftdruck regelmäßig kontrolliert und korrigiert werden. Gegen den Schaum spricht weiterhin, dass nicht jeder hilfsbereite Autler damit umgehen kann, hat man selbst keine Ahnung – bei einem Reifenwechsel aufs Ersatzrad tritt diese Schwierigkeit nicht auf. Sinnvoller ist es also, zur eigenen Mobilitätsgarantie auf Touren fern vom heimischen Stadtverkehr einen Reservereifen nebst Felge dabei zu haben. Wem dieses Relikt aus alten Zeiten fehlt – im Rahmen der nächsten Autopflege nachkaufen.