Essen – Rennfahrerin Sophia Flörsch sieht in der rein weiblichen Rennserie W Series eine weitere Herabsetzung der Pilotinnen durch die Veranstalter.
«Sie geben damit leider vielen Stimmen in der Männerwelt Motorsport, in welcher Frauen als nicht so leistungsfähig wie Männer bewerten werden, einfach die Argumente», sagte die 18 Jahre alte Münchnerin der «Westdeutschen Allgemeinen Zeitung».
Flörsch fährt für den niederländischen Rennstall van Amersfoort in der Fia Formula Regional European Championship, die Frauen und Männern offen steht. «Die Wahrheit kommt auf den Tisch, wenn sich die Teilnehmerinnen im Vergleich zu den Besten ihres Sports beweisen müssen. Das ist dann die Realität», argumentierte sie.
In der nur für Pilotinnen zugelassen W Series, die am vergangenen Wochenende in Brands Hatch ihre erste Saison beendet hat, sieht Flörsch deshalb «keinen maßgeblichen sportlichen Mehrwert» für die Teilnehmerinnen. Durch die geschickte Vermarktung werde den Fahrerinnen zwar eine gute Bühne zur medialen Vermarktung gegeben, allerdings seien die beiden Siegerinnen durch bestimmte Vorgaben der Veranstalter vorhersehbar gewesen.
Natürlich sei das Preisgeld von 440 000 Euro für die Gesamtsiegerin verlockend, Flörsch aber sähe es als sinnvoller an, wenn das Geld in die gezielte Förderung weiblicher Talente gesteckt werde, um deren Leistungen zu steigern. «Das wissen auch die Veranstalter. Sie wählten die Show. Und Show ist eben nicht alles.»
(dpa)