Pressestimmen zum Großen Preis von Abu Dhabi

Berlin – Reaktionen zum Saisonabschluss in Abu Dhabi, dem blanken Oberkörper von Sieger Lewis Hamilton und dem Abschied von Fernando Alonso.

ITALIEN: «Gazzetta dello Sport»: Der englische Weltmeister gewann auch das letzte Rennen der Saison, zu der aus sportiver Sicht nicht viel zu sagen ist, außer dass sie bestätigt, dass von Mercedes, Ferrari und Red Bull die entscheidenden Autos kommen. Hinter Lewis, den der elfte Sieg seiner außergewöhnlichen Saison zum fünffachen Champion machte, landete Sebastian Vettel im Ferrari. Seb hoffte, mit etwas Überzeugung und Moral gewinnen zu können. Das gelang ihm nicht, weil Lewis ihm keine Gelegenheit gab, ihm zu Leibe zu rücken.

«Tuttosport»: Lewis Hamilton triumphiert in Abu Dhabi und beendet damit voller Schönheit die Formel-1-Weltmeisterschaft 2018. Nachdem der Weltmeister von Mercedes die Pole Position erobert hatte, dominierte er auch das letzte Rennen des Jahres auf der Yas-Marina-Rennstrecke bei seinem elften Erfolg in 21 Rennen.

GROSSBRITANNIEN: «The Guardian»: Hamiltons Sieg in Yas Marina war ein passendes Finale, sein Rennen von der Pole Position aus makellos und sein Mercedes-Team brachte seine Strategie zur Perfektion. Ein früher Boxenstopp während des Virtual-Safety-Car-Einsatzes erwies sich als gute Idee, Hamilton brachte seinen Wagen heim an die Spitze mit Kontrolliertheit, Geduld und dem fehlerfreien Urteilsvermögen, welches er in 21 Rennen an den Tag gelegt hatte.

«The Telegraph»: Die nahöstlichen Gastgeber guckten schon verdutzt, als er den Teil seines Körpers entblößte, der mit einem Kreuz und dem Gedicht von Maya Angelou bedeckt ist. Aber diese Ungeniertheit kann vielleicht verziehen werden. Wenn jemals ein Rennen sein Credo über das Wachsen an den Widrigkeiten seines früheren Lebens widerspiegelte, dann wohl dieses. Mit dem elften Sieg […] lieferte Hamilton den krönenden Nachweis für seine Überlegenheit.

SPANIEN: «Mundo Deportivo»: Lewis errang seinen 73. Sieg in der Formel 1 in einem Rennen, das er zu jedem Zeitpunkt kontrollierte, auch wenn er nicht das Maximum aus dem Motor seines Mercedes herausholen konnte, der als einer der letzten zum Start rollte. […] Und um zu gewinnen, konnte der Brite erneut auf die unschätzbare Hilfe seines Kollegen Bottas zählen, der die Gruppe aufhielt, als der Engländer nach seinem Stopp wieder die Führung übernahm, um so den Sieg seines Teamchefs zu sichern.

FRANKREICH: «L’Équipe»: Der mittlerweile fünffache englische Weltmeister hat seine nahezu perfekte Saison mit einem weiteren Sieg abgeschlossen. […] Es war wahrscheinlich nicht sein schwerster Sieg, er musste wohl nie unterm Helm zittern. Sein Strategiewechsel gelang perfekt, und obwohl er den Spitzenplatz viele Runden lang anderen Fahrern überließ, wusste jeder, dass er den Sieg erringen würde, wenn es keine Zwischenfälle oder Fehler gibt.

SCHWEIZ: «Tages Anzeiger»: Der letzte GP der Saison stand aber auch im Zeichen des Abschieds von Fernando Alonso. Der 37-jährige Spanier sagt der Formel 1 nach 312 Rennen, 32 Siegen und zwei WM-Titeln Tschüss. Dass er in seinem letzten Rennen als 11. überrundet wurde, dürfte ihm egal gewesen sein. Hamilton und Vettel begleiteten Alonso nach Rennschluss zur Zielgeraden. Dort setzte der Spanier zum Burnout an. Vettel und Hamilton liessen die Pneus ebenfalls rauchen. Die drei Männer hatten wohl ähnlich viel Freude wie die zahlreichen Fans, die dieses Spektakel zu sehen bekamen.


(dpa)

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