Friedrichshafen/Hameln – Dicke Bassrolle im Kofferraum, stromziehende Verstärker und große Lautsprecher auf der Hutablage – Das war einmal.
«Modernes Car-Hi-Fi-Tuning ist heute dezenter als noch vor zehn Jahren, die nachgerüsteten Systeme werden meist verdeckt montiert, Subwoofer ohne Platzverlust verbaut», sagt Matthias Wagner von der Fachhandelsgruppe Car Akustik System.
«Durch das hohe Leasingaufkommen in Deutschland werden viele Autos nach zwei oder drei Jahren auf dem Gebrauchtwagenmarkt angeboten», sagt Wagner. Die Entertainmentsysteme seien dann oft technisch auf dem Stand von vor fünf Jahren und für einige nicht mehr zeitgemäß.
Autofahrer legen vermehrt Wert auf größere Bildschirme und eine Vernetzung mit ihrem Smartphone oder direkt mit dem Internet. Der Nachrüsttrend liege bei größeren Monitoren mit bis zu zwölf Zoll und der Integration von Assistenzsystemen.
«Dadurch wird künftig der Einbau umfangreicher, da die Techniker neue Hardware in vorhandene Autosysteme einschleifen müssen», sagt Wagner. Die Zeiten, in denen man einfach aus dem DIN-Schacht im Armaturenbrett das alte Radio herauszog, Adapterkabel anschloss und das neue Radio für Sound sorgte, sind längst vorbei, sagt Dirk Kreidenweiß von der Tuning World Bodensee, einer der größten Tuningmessen Deutschlands.
Während es hochwertige Soundsysteme noch vor ein paar Jahren nur im Zubehörhandel gab, bietet die Autoindustrie heute auf Wunsch in fast allen Fahrzeugsegmente hochwertige Car-Audio-Ausstattung an. Mit der zunehmenden Entlastung der Autofahrer durch Assistenzsysteme steigt in Zukunft der Anspruch an das gebotene Entertainment. Bei der Mercedes S-Klasse entscheiden sich über zwei Drittel der Kunden für ein hochwertiges Soundsystem des deutschen Edelherstellers Burmester.
Eine Auswahl empfohlener Geräte der Experten und des In-Car-Electronic-Awards der EISA (European Imaging and Sound Association):
Alpine X902D-F: Das 9-Zoll-Navigationssystem bietet Navigations- und Entertainment sowie einen flexiblen Einbau. Es ist mit Apple Carplay und Android Auto kompatibel und kostet etwa 1400 Euro.
Blaupunkt Bremen 975: Passend zur VW-Innenraum-Optik bietet das Multimedia-Navigationsgerät von Blaupunkt einen 7 Zoll großen Bildschirm und das Android-Betriebssystem. Kosten: etwa 700 Euro.
Clarion NX807E: Dieses 2-Din-Multimediagerät von Clarion bietet HD-Player, Touchscreen und integriertes Navi mit Apple Carplay sowie grafischen-Equalizer. Das digitale LCD-Farbdisplay mit LED-Hintergrundbeleuchtung misst 7 Zoll. Preis: etwa 900 Euro.
Helix M 5DSP: Die Mikro-Plug-and-Play-Mehrkanal-Endstufe von Helix passt in jedes Auto: Sie ist ungefähr so groß wie eine große Zigarettenschachtel, bietet fünf Verstärkerkanäle und ist eignet sich zum Tunen von Werkslösungen. Preis: etwa 500 Euro.
Hertz H8 DSP: Mit dem digitalen Soundprozessor H8 DSP von Hertz soll sich das Klangbild im Auto verbessern lassen. Zeit, Frequenzen und Trennungen der Musik in den Lautsprechern werden genauer angepasst. Preis: ca 360 Euro.
Kenwood DMX7017 DABS: Kompakter AV-Receiver mit Bluetooth und Digitalradio sowie 7-Zoll-Bildschirm für einen Doppel-DIN-Schacht. Es ist mit Apple Carplay und Android Auto kompatibel, bietet Freisprechen und kostet etwa 400 Euro.
Mosconi Gladen Pro 5/30: Für hohen Hörgenuss sorgt der Fünfkanal-Hybrid-Verstärker Pro 5/30 von Mosconi Gladen. Das erste Stereopaar liefert 85 , das zweite 170, der letzte Kanal leistet 600 Watt für den Subwoofer. Preis: etwa 1100 Euro.
Pioneer AVIC-EVO1-G72: Das Multimediagerät integriert sich optisch in das Design des VW Golf VII. Es ist mit Apple Carplay und Android Auto kompatibel, bietet einen 7-Zoll-Bildschirm und kostet etwa 370 Euro.
Pioneer SPH-DA230DAB: Der Doppel-DIN-Multimedia-Player mit 7-Zoll-Bildschirm bietet Digitalradio, 13-Band-Grafikequalizer, Apple Carplay und Android Auto sowie zwei Videoeingänge für beispielsweise eine Rückfahrkamera. Peis: etwa 350 Euro.
Vibe Audio CVEN62C-V4: Der Einbaulautsprecher will für einen satten Musikklang im Auto sorgen. Ganz gleich ob Pop, Rock, elektronische Musik, Jazz oder Klassik. Preis: ca 450 Euro.
(dpa/tmn)