Spa-Francorchamps – Der französische Nachwuchs-Rennfahrer Anthoine Hubert ist nach einem schweren Unfall beim Formel-2-Rennen im belgischen Spa-Francorchamps tödlich verunglückt.
Der Motorsport-Weltverband FIA bestätigte schon kurz nach dem dramatischen Vorfall bei Twitter den Tod des 22-Jährigen. Hubert erlag seinen Verletzungen demnach um 18.35 Uhr, der schlimme Crash ereignete sich um 17.07 Uhr auf der Rennstrecke.
Formel-2-Neuling Hubert, der auch Teil des Nachwuchsprogramms bei Renault ist, schlug mit seinem Wagen vom Team BWT Arden nach der berüchtigten Kurve Eau Rouge in Folge eines anderen Vorfalls zunächst in die Begrenzungsmauer ein und wurde zurück auf die Strecke geschleudert. Der Amerikaner Juan Manuel Correa konnte nicht mehr rechtzeitig ausweichen und fuhr mit voller Geschwindigkeit hinein. Während sich der 20 Jahre alte Correa überschlug und sein Fahrzeug kopfüber auf der Strecke liegenblieb, zerbrach Huberts Bolide in mehrere Teile.
Es war sofort zu erkennen, dass es sich um keinen gewöhnlichen Rennunfall handelte. Die Fernsehkameras zeigten schnell keine Bilder vom Ort des Geschehens mehr, an einen Neustart des Wettkampfs war nicht zu denken. Rettungskräfte in mehreren Einsatzwagen eilten schnell herbei, um die Nachwuchspiloten zu versorgen. Hubert konnte offenbar nicht geholfen werden – er starb im Medical Center noch an der Strecke.
Der Zustand des in Ecuador geborenen Correa sei stabil, hieß es von der FIA. Er wird in einem Krankenhaus im nahen Lüttich behandelt. Zu einem späteren Zeitpunkt soll es mehr Informationen über seine Verletzungen geben.
Die verbleibenden Autos wurden anschließend direkt zurück in die Boxengasse geholt. Weitere Fahrer waren beteiligt, zunächst blieb der Grund für das Chaos jedoch unklar.
Der deutsche Rennfahrer Mick Schumacher war in den Unfall nicht verwickelt, da sich dieser im hinteren Teil des Feldes abspielte. Der Sohn von Rekordweltmeister Michael Schumacher war im ersten Rennen nach seinem Premierensieg von Platz sechs gestartet und lag beim Abbruch auf Rang neun. Den Zusammenprall konnte er aus seiner Position nicht sehen.
Auch der Ablauf in der Formel 1, die ebenfalls an diesem Wochenende auf dem Kurs in den Ardennen stattfindet, wurde schon vor dem Bekanntwerden des Tods beeinflusst. So sagte das Weltmeisterteam Mercedes kurzfristig einen Medientermin ab, an dem auch Renault-Teamchef Cyril Abiteboul teilnehmen sollte. Unklar ist, inwieweit das geplante Rennprogramm am Sonntag verändert wird und ob alle Rennen wie geplant stattfinden werden.
(dpa)