Losail – Jonas Folger wurde in seiner Box mit Beifall und Umarmungen empfangen. Bei seinem Debüt in der Königsklasse der Motorrad-Weltmeisterschaft schaffte der Bayer in Katar einen beachtlichen zehnten Platz.
Es war bei einem chaotischen Grand-Prix-Auftakt auch der einzige Lichtblick aus deutscher Sicht, denn alle anderen Piloten blieben jenseits der Punkteränge.
Die Siege am verregneten Auftakt-Wochenende gingen an Joan Mir aus Spanien, Franco Morbidelli aus Italien und den Spanier Maverick Vinales. Nachdem das komplette Qualifying abgesagt werden musste, litt am Renntag die MotoGP-Klasse unter den feuchten Streckenbedingungen. Der Start wurde verschoben, die Rundenzahl verkleinert. Das machte auch Folger zu schaffen.
Beim Start machte er einen Fehler und fiel auf Rang 17 zurück. Dann aber zeigte er sein Potenzial, arbeitete sich nach vorne und lag in der letzten Runde sogar auf Platz acht. Beim Versuch, noch weiter nach vorn zu kommen, musste er aber noch zwei Konkurrenten passieren lassen. «Das ist ärgerlich», sagte er enttäuscht.
Lange Gesichter gab es im Dynavolt IntactGP-Team in der Moto2-Klasse. Weder Marcel Schrötter noch Sandro Cortese schafften es in die Punkteränge. Angesichts des Umstiegs vom Chassis-Hersteller Kalex zu Suter alles andere als ein guter Auftakt, zumal die ersten Plätze allesamt an Kalex gingen. Schrötter hatte fast das komplette Rennen über Rang 14 behauptet, wurde am Ende aber nur enttäuschender 16.
«Es ist sehr bitter, ohne Punkte zu bleiben. Ich konnte weder auf der Bremse attackieren noch hatte ich die Power, um über die Renndistanz mithalten zu können. Das war im Training besser. Keine Ahnung, woran es lag», sagte Schrötter. Auch Cortese war nach Platz 22 stinksauer – vor allem auf sich. «Es ging vom Fuß her nicht. Die Schmerzen wurden so stark, dass ich nach der zehnten Runde keine Energie mehr hatte», sagte der Italo-Schwabe. Er war im Training gestürzt.
In der Moto3 war für Philipp Öttl sechs Runden vor dem Ziel das Rennen nach einem Sturz beendet. Von Rang zwei aus ins Rennen gegangen, führte er das Feld zwischenzeitlich sogar an. Doch in der elften Runde bremste er beim Versuch, wieder in Führung zu gehen, zu spät, musste einen weiten Weg gehen und fiel auf Rang zehn zurück. «Die KTM war heute nicht das schnellste Motorrad. Philipp konnte aus dem Windschatten nicht überholen und damit Boden gut machen», sagte Vater und Teamchef Peter Öttl. In einer Kurve fuhr er zu weit auf seinen Vordermann auf und schoss ihn und sich selbst damit von der Piste.
(dpa)