Wiesbaden – Nach Ansicht von Niki Lauda ist das Verhältnis deutscher Fans zu ihren Formel-1-Weltmeistern vor allem von kühler Wertschätzung geprägt.
«All eure tollen deutschen Weltmeister haben irgendwie ein seltsames Verhältnis zur Bevölkerung. Sie werden nicht so umarmt und geküsst wie die Fußballer. Rennfahrer in Deutschland werden in erster Linie, um es höflich zu sagen, anerkannt wegen ihrer Leistungen», sagte der Teamaufsichtsrat von Mercedes dem «stern» in einem Interview. «Aber es fehlt irgendwie diese menschliche Nähe, die Wärme.»
Die Fahrer tragen nach Ansicht des 67-jährigen Lauda daran eine Mitschuld. Der viermalige Weltmeister Sebastian Vettel etwa sei «der Liebling der Fans – aber was bei dem wieder fehlt, ist die Offenheit. Der macht privat zu», sagte der Österreicher. Daher habe der Ferrari-Pilot «nur die halbe Anerkennung, weil man eben auch seine Familie sehen will.»
Der neue Formel-1-Champion Nico Rosberg steht nach Laudas Einschätzung «irgendwo dazwischen. Als Sohn von Keke Rosberg weiß man schon, wo er herkommt, und er ist zudem ein hochintelligenter und schneidiger Kerl. Aber eine Beziehung zum Volk zu finden, ist eben nicht so einfach.»
(dpa)