Die vierte Formel-E-Saison ist seit Dezember 2017 in vollem Gange. Zehn Teams mit 20 Fahrern, darunter vier Deutsche und ehemalige Formel-1-Piloten, kämpfen mit Elektropower auf zehn Stadtkursen weltweit um den Titel der ABB FIA-Formel-E-Meisterschaft 2017/18 –die erste rein elektrische Rennserie der Welt. Einiges ist neu in der Formel-E. Was genau, das verraten wir hier.
Besonderheiten der Formel-E
Die Formel-E möchte anders sein: interaktiv, nachhaltig, technologisch fortschrittlich. Die Zielgruppe ist jünger als die der Formel 1. Ziel ist es, die Elektromobilität mit dem Motorsport zu kombinieren.
Automobilhersteller und Mobilitäts-Unternehmen haben die Chance, ihre Technologien zu erproben. Die Reglements der Formel-E sind komplex, streng, aber gerecht. Allgemeine Tricks beim Roulette sind sicherlich schneller zu begreifen, aber die technischen Voraussetzungen sind aber für alle Teilnehmer eines Eprix, wie man die Rennen der Formel-E-Weltmeisterschaft nennt, gleich.
Im Feintuning ergeben sich Spielräume für Leistungssteigerungen. Die Reifen, Bremen und Batterien stammen immer von einem einzelnen Hersteller. Gefahren wird beispielsweise nicht mit Slicks, sondern mit 18-Zoll-Allwetterreifen. Pro Rennen gibt es einen neuen Satz. Platter Reifen? Pech gehabt!
Wer als erstes über die Ziellinie fahren möchte, muss mit seiner verfügbaren Energie haushalten. Einfach nachtanken geht nicht. Ist die 200 Kilogramm schwere Batterie leer, wird das Fahrzeug getauscht – der Ausbau würde ewig dauern. Ein Wechsel pro Rennen ist gestattet. Der Boxenstopp erfolgt in der zweiten Rennhälfte. Übrigens: Ein E-Prix dauert weniger als eine Stunde. Wer mit großen Stromreserven das Race beendet, hätte einige Runden durchaus schneller fahren können.
Saison 2018/19: Neue Batterie in der Formel-E
Es gibt eine gewaltige Änderung in der fünften Saison, die im Dezember 2018 starten wird: Während die bisherige Batterie von Williams Advanced Engineering keine volle Renndistanz durchhielt, wird es zukünftig eine neue Batterie von einem anderen Hersteller geben. Der 200.000 Euro teure Akku von McLaren Applied Technologies wird 54 Kilowattstunden haben, das entspricht etwa der doppelten Kapazität wie bisher. Ein Fahrzeugwechsel aufgrund von Energiemangel entfällt damit in Zukunft.
Neuer E-Prototyp wird 2018 vorgestellt
In der kommenden Saison wird es zudem ein neues Fahrzeug geben. Es trägt den Namen „Gen Formula E“, sieht super futuristisch aus und wird intern als Batmobil bezeichnet. Das Generation-2-Rennauto soll voll und ganz auf die Bedürfnisse der Formel E zugeschnitten sein. Es gibt zum Beispiel keinen Heckflügel mehr. Rennwagen, die schneller als 300 Stundenkilometer fahren, brauchen ihn für den nötigen Anpressdruck. Da die Formel-E-Autos aber in der Spitze maximal 225 Kilometer pro Stunde fahren dürfen, können sie auf den Heckspoiler verzichten.
„Dieses Auto steht stellvertretend für die Zukunft des Rennsports“, sagt Alejandro Agag, Gründer und CEO der Formel E, und ergänzt: „Die Autos werden schneller sein sowie fast doppelt so viel Speicherplatz für Energie und die doppelte Reichweite haben, was die kontinuierliche Evolution der Batterie-Technologie demonstriert.“ Die maximale Leistung der Autos steigt auf 250 Kilowatt, was umgerechnet etwa 340 PS entspricht. Vorgestellt wird der neue Formel-E-Bolide auf dem Genfer Auto Salon Anfang März 2018.
Foto: Screenshot von https://www.youtube.com/watch?v=FUVecIaiyCU (Min 5)
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