Nicht nur den regulären Lada Vesta, sondern auch den edleren Lada Vesta Luxus durften wir einer Testrunde ausführen. Und – soviel sei hier schon mal verraten – die 1.000 Euro Aufpreis für die Luxus-Ausstattung vom Lada Kompaktwagen sind absolut nicht rausgeworfen.
Unser Lada Vesta Testwagen rollte ganz unspektakulär mit dem Seriengetriebe an: Weder hervorragend oder erbärmlich überträgt die Fünfgang-Schaltung die Motorkraft an die Vorderräder. So sprintete der Vesta in 11,8 Sekunden von 0 auf 100, ohne den inzwischen alltäglichen Turboschub verhilft der laufruhige 1,6-l-Vierzylinder dem Lada eher gemächlich auf die Sprünge. Beim satten Tritt aufs Gas ist der Benziner gut vernehmbar, im Schiebebetrieb ist er die Ruhe selbst. In Punkto Verbrauch gibt er sich laut NEFZ mit kombiniert 6,1 l/100 km nicht ganz so sparsam, dafür ist dieser Wert dem eingefahrenen von etwa 7,5 l beim Lada Vesta Test nicht ganz so entrückt. Die Nennleistung von 78 kW/106 PS ist bei 5.800 Umdrehungen anliegend, das maximale Drehmoment von 148 Nm bei 4.200 Touren.
Wilde Raserei ist die Spezialität vom Vesta nicht gerade
Mit 178 mm Bodenfreiheit und relativ weicher Federung ist das Fahrwerk vom Lada Kompaktwagen ideal geeignet für vernachlässigte Straßen. Deren Löcher und Senken bügelt es in der Tat wirkungsvoll aus, allein das Hämmern des Auspuffes an die Karosserie weist bei unserer Probefahrt durch die Diedersdorfer Heide südlich von Berlin auf das besonders holperige Kopfsteinpflaster hin. Kehrseite der Medaille sind das deutliche Untersteuern und die reichliche Seitenneigung in schnell genommenen Kurven. Aber ruhig Blut, die vorderen Scheiben- und hinteren Trommelbremsen zeigten beim Lada Vesta Test keine Schwächen. Wer keine exaltierte Landstraßensause auf dem Zettel hat, dürfte das im Ganzen zu ruhigem Cruisen erziehenden Fahrverhalten des Vesta zu honorieren wissen.
Beim Lada Vesta Test fehlte es an Platz eindeutig nicht
Der Fahrgastraum der bei 264 cm Radstand 441 cm langen, 176 cm breiten und 150 cm hohen Lada Limousine überzeugte deutlich mehr: Eine derart generöse Beinfreiheit genießen die Fondinsassen in manchem Mittelklasse-Fahrzeug nicht. Und am 480-Liter-Kofferraum gibt’s ebenfalls nichts zu tippen. Auch die mit all zuviel Seitenführung – wozu bitte? – nicht aufwartenden Vordersitze gewähren mit straffer Polsterung ein gediegenes Niveau an Komfort. Vorn heizt serienmäßig eine Sitzheizung ein, der Fahrersitz ist darüber hinaus höhenjustierbar. Neben den anscheinend ziemlich soliden sowie optisch durchaus akzeptablen Bezugsstoffen und den prägnanten Zierleisten zeichnete sich das lichte Interieur durch großen Fensterflächen aus.
Der Vesta Preis beinhaltete diverse Annehmlichkeiten
Der Vesta-Preis von 13.740 Euro umfasst elektrische Fensterheber rundum, heckseitige Parksensoren, Tempomat mit Geschwindigkeitsbegrenzer, die Berganfahrhilfe, Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung und den auch von Fahrersitz aus zu öffnenden Kofferraumdeckel. Elektrisch verstell- und beheizbare Außenspiegel, 16-Zoll-Aluräder, Nebelscheinwerfer sowie Licht- und Regensensor vervollständigen die Serienausstattung. Luxus-spezifisch sind ein vom Lenkrad bedienbares Multimediasystem mit 7,0-Zoll- Colordisplay, Rückfahrkamera, RDS, USB, AUX, und Bluetooth-Freisprechanlage, eine Klimaautomatik sowie eine beheizbare Windschutzscheibe an Bord. Ziemlich ordentlich, was? Dito das Ergebnis vom Lada Vesta Test: Wer einen geräumigen, preiswerten Kompaktwagen kaufen möchte, sollte den Vesta Luxus definitiv nicht außer Acht lassen.
Bilder: ©Arild Eichbaum