Hamilton bekräftigt Ahnung: Lücke zu Ferrari wird kleiner

Sakhir – Auch im klimatisierten Pressekonferenzraum schwante Lewis Hamilton weiter Böses. Der dreimalige Formel-1-Weltmeister bekräftigte in der Wüste von Sakhir noch einmal seine Prophezeiung: «Ich denke, die Lücke zwischen uns und Ferrari wird an diesem Wochenende noch kleiner sein.»

Er stelle sich «definitiv» auf einen noch heißeren Zweikampf mit dem viermaligen Weltmeister aus Deutschland ein, sagte Hamilton vor dem Großen Preis von Bahrain.

Auf fast 40 Grad stiegen die Temperaturen am Nachmittag. Selbst eine Stunde vor der Rennstart- und Qualifikationszeit um 18.00 Uhr zeigten die Thermometer noch 35 Grad an. Nach den bisherigen Eindrücken der ersten beiden Rennen im wärmeren Australien – Sieg Vettel vor Hamilton – und im nicht ganz so warmen China – Sieg Hamilton vor Vettel – kommt dem Ferrari von Vettel Hitze eher entgegen.

Der viermalige Champion konnte sich am Donnerstag nicht wie sonst von Formel-1-Piloten gewohnt äußern. Ferrari setzte keine Presserunden an, weder der WM-Führende noch sein finnischer Teamkollege Kimi Räikkönen standen Rede und Antwort. Als Grund nannte Ferrari Sponsoren-Verpflichtungen. Allerdings haben die auch andere Fahrer.

Und Mercedes schaffte es, auch Hamiltons Teamkollegen Valtteri Bottas Redezeit zu ermöglichen. Der 27 Jahre alte Finne möchte seinen Fehler von China, als er sich mit seinem Silberpfeil in einer Safety-Car-Phase gedreht hatte, aus der Spitzengruppe rausgefallen und am Ende lediglich Sechster geworden war, so schnell wie möglich wieder gut machen. Zusätzlichen Druck verspüre er aber nicht, betonte Bottas in der Teamunterkunft von Mercedes.

Eines möchte der Nachfolger des zurückgetretenen deutschen Weltmeisters Nico Rosberg auch nicht: Die WM Hamilton und Vettel jetzt schon überlassen. «Es ist noch zu früh zu sagen, dass nur zwei Fahrer um die Weltmeisterschaft kämpfen», sagte er.

In der WM-Wertung belegt der 27 Jahre alte Bottas den vierten Platz mit 23 Punkten. Vettel und Hamilton liegen punktgleich an der Spitze mit jeweils 43 Zählern. Beide gewannen je ein Rennen und wurden einmal Zweiter. Bottas hatte es beim Auftakt in Australien noch hinter die beiden als Dritter geschafft. In China wäre der zweite Platz für ihn möglich gewesen, meinte er am Donnerstag. Der eigene Fehler bremste ihn aber entscheidend.

Ob sich Bottas nun noch einschaltet in den WM-Kampf oder nicht, für Hamilton ist es schon jetzt ein Kopf-an-Kopf-Rennen, das er genießt. Der 54-malige Grand-Prix-Gewinner bekräftigte, dass das Duell mit dem 43-maligen Renngewinner Vettel im Ferrari aufregender ist, als es die Duelle mit Rosberg waren. Zumal Ferrari ein Team mit großer Historie sei, betonte Hamilton. Man wird sehen, wer wen am Wochenende zum Schwitzen bringt.


(dpa)

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