Das FIA-Berufungsgericht entscheidet am Montag, ob Lewis Hamilton doch noch zum Sieger des Grand Prix von Belgien erklärt wird. Hamilton wurde nach einem kuriosen Urteil, dass die Formel1-Fach-Welt nicht nachvollziehen konnte der Sieg aberkannt. Statt seine Führung im Gesamtklassement auszubauen, wurde der Ferrari-Pilot Massa am Grünern Tisch zum Sieger ernannt und kam so bis an einen Punkt an Hamilton ran.
McLaren-Mercedes-Pilot Hamilton kürzte, um einem Crash auszuweichen, ab und fuhr nicht durch eine Passage vor der Start-Ziel-Geraden. Hamilton ließ den bis dato Führenden Räikkönen aber wieder vorbei, fuhr hinter den Ferrari-Piloten her und setzte dann ordnungsgemäß am Finnen vorbei. Laut Regularien darf man abkürzen, wenn man einem Crash ausweicht, darf davon aber nicht profitieren. Die Regel ist nicht genau definiert und ist daher eher Auslegungssache. Die Stuarts werteten Hamiltons Verhalten nach dem Abkürzen für ungenügend und vorteilverschaffend. Laut ihnen hätte der Brite zwei Kurven abwarten müssen, um Räikkönen anzugreifen – eine bis dato nie ausgesprochen Entscheidung.
Die Motorsportwelt war verblüfft über das Urteil der FIA, da Hamilton sich bei der bis jetzt geltenden Auslegung auf jeden Fall korrekt verhalten hatte. Er hat weder grundlos abgekürzt, noch profitierte er davon. Wenn man nach solchen Aktionen immer zwei Kurven warten würde um neu anzugreifen, würde letztendlich der aggressiv verteidigende Fahrer profitieren, was auch nicht der Sinn einer solchen Regel sein kann. Zuletzt würde eine solche Regelauslegung uns Fans am meisten treffen, weil so ein spannendes Finale, wie in Spa, nie gesehen werden würde. Mercedes-Motorsport-Chef Norbert Haug geht optimistisch in das Berufungsverfahren : „Die Fakten sprechen für aus unserer Sicht ganz klar für Lewis Hamilton und sein faires Verhalten in Spa“.