Silverstone – Der Formel-1-Rennstall Force India ist gerettet. Ein Investoren-Konsortium um den kanadischen Milliardär Lawrence Stroll erzielte mit den Insolvenzverwaltern des zahlungsunfähigen Rennstalls eine Einigung. Das teilte Insolvenzverwalter Geoff Rowley in einer Presseerklärung mit.
Alle 405 Jobs des im britischen Silverstone beheimateten Teams bleiben erhalten. Lawrence Stroll ist der Vater des Williams-Piloten Lance Stroll. Einer Teilnahme am ersten Rennen nach der Sommerpause am 26. August im belgischen Spa-Francorchamps steht nun nicht mehr im Weg. Vor rund zwei Wochen war das Insolvenzverfahren gegen den Rennstall, für den auch schon die Deutschen Adrian Sutil und Nico Hülkenberg gefahren waren, eröffnet worden.
Alle Gläubiger würden voll bezahlt, versicherten die Insolvenzverwalter nun. Auch für Partner Mercedes ist die Rettung eine gute Nachricht. Force India bekommt die Antriebe von dem deutschen Autobauer, Pilot Esteban Ocon aus Frankreich stammt aus der Nachwuchsschmiede der Silberpfeile. Zweiter Pilot ist der Mexikaner Sergio Perez.
Vor elf Jahren hatte der indische Unternehmer Vijay Mallya zusammen mit seinem damaligen niederländischen Partner Michael Mol das Spyker-Team übernommen. Seit 2008 startet der Rennstall unter dem Namen Force India. Mallya befindet sich derzeit in einem Rechtsstreit mit mehreren Banken in seinem Heimatland Indien, wo auch mehrere Haftbefehle gegen ihn vorliegen.
Er schuldet den Geldhäusern deren Angaben zufolge mehr als 1,3 Milliarden Euro. Es handelt sich um Kredite und Verzugszinsen für seine Fluggesellschaft Kingfisher, die 2012 wegen Geldproblemen den Betrieb eingestellt hatte.
Teammanager Ottmar Snafzauer betonte, dass das neue Investment dem Team eine «strahlende Zukunft» ermögliche.
(dpa)