Er ist das neue Reizthema in der Formel 1, der Doppel-Diffusor. Die Saison 2009 scheint alles andere als ruhig zu beginnen. Erst gab es die Verwirrungen um den neuen WM-Modus und nun sorgt ein kleines Bauteil bei Brown GP, Williams und Toyota für handfeste Probleme.
Es geht um den sogenannten Doppel-Diffusor, welchen die drei Formel1-Teams Brown GP, Williams und Toyota in dieser Saison bei ihren Boliden verwenden. Erdacht hat dieses Bauteil Ross Brown, der kürzlich erst das verwaiste Honda-Team übernommen hatte, und damit nun eine Grauzone im Regelwerk der Formel1 ausnutzt.
Der Streit dreht sich weniger um den eigentlichen Diffusor, sondern um eine zusätzliche kleinere Platte über dem „normalen“ Diffusor.
Die Aufgabe des ursprünglichen Bauteils, welches am hinteren Ende des Unterbodens montiert wird, ist, den Abtrieb des Fahrzeuges zu erhöhen.
Ein hoher Abtrieb sorgt für eine gute Straßenlage. Die zweite Platte, die dieses aerodynamische Bauteil erst zum sogenannten Doppel-Diffusor macht, soll in Verbindung mit Lufteinlasslöchern im Unterboden den Abtrieb noch weiter erhöhen und so einen Zeitgewinn von bis zu 0,5 Sekunden pro Runde ermöglichen.
Ferrari, Renault, Red Bull und BMW-Sauber sehen sich übervorteilt
Und dies ist der Punkt, an dem sich die anderen Teams übervorteilt sehen. Ferrari, Renault, Red Bull und BMW-Sauber hatten Protest eingelegt. Während BMW-Saubers Einspruch aus formalen Gründen gar nicht erst berücksichtigt wurde, lehnten die Rennkommissare vor dem Grand-Prix-Start in Melbourne den Einspruch der anderen Teams ab. Ein Prüfung durch die Verantwortlichen hatte ergeben, dass der Doppel-Diffusor regelkonform war. Die drei Teams durften mit dem umstrittenen Bauteil an den Start gehen.
Und Brawn GP konnte tatsächlich das Auftaktrennen in Melbourne gewinnen. Während Pilot Jenson Button seinen Sieg feierte, wurden bereits Gerüchte laut, dass der Brite noch nicht einmal am Limit gefahren ist.
Der Doppel-Diffusor von Brown ist regelkonform
Noch ist jedoch nicht raus, ob die Teams nicht doch noch nachträglich disqualifiziert werden. Allerdings spricht nicht viel dafür, schließlich haben die Rennkommissare die Teams an den Start gelassen.
Die Grauzonen im Regelwerk wirken der eigentlichen Zielsetzung der FIA, den Spielraum der Teams einzuengen und das ständige technische Wettrüsten zu begrenzen, entgegen.
„Wenn das für legal erklärt wird, öffnet das einen weit größeren Spielraum als er bisher von den drei Teams genutzt wurde.“ , wird der BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen vom ZDF zitiert. Theissen befürchtet einen neuen teuren Entwicklungs-Wettlauf der Teams.
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