Diesel Gebrauchtwagen haben auf dem Automarkt ein schweres Los. Feinstaub-gebrandmarkt fristen gerade ältere Pkw-Modelle ein Dasein, das wahrscheinlich im Auto-Export nach Afrika enden wird.
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Diesel Gebrauchtwagen finden sich verstärkt ab Baujahren in den 80ern. Zuvor gab es Mercedes 200 D und 240 D, Golf GTD und den Opel Rekord D Diesel. Rußpartikel en mass wurden damals noch hingenommen, doch seit dahergelaufene Weltverbesserer dem Kfz im allgemeinen und dem Selbstzünder im speziellen für alles erdenkliche die Schuld zuschieben, erfahren ältere Diesel-Autos kaum noch Interesse beim Autoverkauf. Zwar strafte die höhere Kfz-Steuer stets den als krebserregend geltenden Rußausstoß, doch war der Kraftstoff günstiger und kompensierte diesen Makel ab einer gewissen Jahreslaufleistung. Mit Einführung der Umweltzonen durften viele Diesel-Fahrzeuge jene nicht mehr befahren, sodass deren Fahrer in den (Diesel-betrieben) Omnibus umsteigen mussten.
Rote Umweltplakette für Diesel-Kfz
Dem Gebrauchtwagenkauf muss daher die Frage vorangehen, ob Umweltzonen befahren werden müssen oder nicht. Auf dem Land hat ein Diesel-Kombi daher größere Lebenschancen als sein Stadtauto-Pendant. Viele Gebrauchtautos erhalten als Diesel-Kfz lediglich die rote Umweltplakette, mit der ihnen viele Innenstädte verwehrt bleiben. Transporter von gewerbetreibenden Menschen werden in manchen Städten durch Ausnahmegenehmigungen vom Quasi-Fahrverbot ausgenommen; es gilt hier zu beweisen, dass die Anschaffung von einem neuen Lieferwagen finanziell nicht möglich ist. Beim Auto Kaufen ist also das Hauptaugenmerk auf die Plakette zu legen.
Diesel-Auto mit Partikelfilter nachrüsten
So manches Diesel-Auto lässt sich durch Nachrüstung mit einem Partikelfilter den heutigen Anforderungen anpassen und erhält die zum Befahren von Umweltzonen nötige Plakette. Die Rußpartikelfilter arbeiten sehr effizient; wer es nicht glaubt, steckt mal einen Finger in das Endrohr eines so versehenen Fahrzeugs und dann in den Auspuff eines älteren Taxis. Noch ein Wort zum Feinstaub: Der ist nicht dieseleigen, auch der Bremsabrieb aller Fahrzeuge und Industrie-Emissionen gehören dazu.
Wer nun unbedingt einen gebrauchtes Diesel-Pkw fahren will, findet ein Schlupfloch: Beim Autokauf ist ein Oldtimer mit H-Zulassung zu wählen oder darauf zu warten, dass der Youngtimner diese bald erhält. Mit dem H-Kennzeichen entfällt die Diskriminierung verbrauchsarmer Ölbrenner, zudem schlucken alte Diesel-Motoren klaglos günstiges Pflanzenöl.