Die Lehren aus dem Großen Preis von Kanada

Montréal – Ferrari-Star Sebastian Vettel schäumt und fühlt sich von den Formel-1-Rennkommissaren um den Sieg beim Grand Prix von Kanada betrogen.

Ein Fahrfehler des Deutschen, woraufhin dieser Lewis Hamilton fast in die Mauer drängt, führt zu einer Zeitstrafe. Der Mercedes-Mann gewinnt, Vettel wird nur Zweiter. «Es war ein kleiner Fehler, ich hatte das ganze Rennen mit der Hinterachse zu kämpfen», beschrieb der Hesse seinen Ausrutscher in Runde 48. «Das ganze Rennen hat Lewis viel Druck ausgeübt, ich hatte nicht viel Luft.» Ferrari legte Beschwerde gegen die Entscheidung der Rennkommissare ein.

SEBASTIAN VETTEL LEISTET SICH UNTER DRUCK FATALE FEHLER

Sebastian Vettel steuerte lange seinem ersten Formel-1-Sieg seit dem Grand Prix von Belgien im Sommer 2018 entgegen. Von Verfolger Lewis Hamilton permanent unter Druck gesetzt, fuhr der deutsche Ferrari-Star in der 48. Runde aber über den Rasen und drängte bei seiner Rückkehr auf den Asphalt in Kurve vier den Briten fast in die Mauer. Die Rennkommissare ahndeten diese Gefährdung mit einer Fünf-Sekunden-Strafe – Vettel rutschte im Ziel auf Rang zwei zurück. «Man muss schon komplett blind sein zu denken, dass man durch das Gras fährt und dann auch noch das Auto unter Kontrolle behält», schimpfte Vettel wutentbrannt in Richtung Stewards. «Ich verstehe die Welt nicht mehr, das ist einfach nicht fair.» Der viermalige Weltmeister fühlte sich um den Sieg betrogen. Durch seinen Fahrfehler liegt er in der WM-Wertung nun 62 Punkte hinter Hamilton.

LEWIS HAMILTON RAST UNBEIRRT TITEL NUMMER SECHS ENTGEGEN

Lewis Hamilton ist als Führender eine Klasse für sich – und auch als Jäger. Der Mercedes-Pilot setzte den von Beginn an führenden Ferrari-Fahrer Sebastian Vettel so lange unter Druck, bis diesem die folgenschwere Ausfahrt unterlief. «Ich habe alles gegeben, was drin war», sagte der fünfmalige Weltmeister nach seinem fünften Saisonsieg und dem insgesamt schon siebten in Montréal. «Dann hat er den Fehler gemacht und ich dachte: Das ist es.» Hamilton musste nach eigener Aussage aber erstmal den Crash vermeiden. «Er hat die Tür zugemacht und mich an die Wand gedrückt.» Vettel fuhr dann zwar als Erster über die Ziellinie, fiel wegen seiner Strafe aber hinter Hamilton zurück. «Ich empfinde kein Mitgefühl, denn in diesem Sport werden keine Gefangenen gemacht. Sie hätten ihn (den Sieg) genauso genommen», meinte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff in Richtung Ferrari. «Ich kann aber den Frust eines Rennfahrers verstehen, wenn es gegen ihn läuft.»


(dpa)

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