Die Lehren aus dem Grand Prix von Singapur

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Singapur – Nach seinem dritten Sieg in Serie hat Nico Rosberg klaren Kurs auf seine erste Formel-1-Weltmeisterschaft genommen. Der deutsche Mercedes-Pilot ist aber sicher, dass Titelverteidiger und Teamrivale Lewis Hamilton zurückschlagen wird. Die Lehren aus dem Grand Prix von Singapur.

NICO ROSBERG IST IN AUSGEZEICHNETER FORM Aus der Sommerpause ist der gebürtige Wiesbadener enorm gestärkt hervorgegangen. Drei Rennen, drei Siege – und nun wieder die WM-Führung. Sein Triumph in Singapur – es war sein 200. Rennen – sei ein «mega Ding» gewesen, sagte Nico Rosberg. Mit diesem Auftrieb geht er auch die letzten sechs Grand Prix an. Die Marschroute des 31-Jährige bleibt aber die alte: nur von Rennen zu Rennen schauen. Das verführerische Wort WM-Titel geht dem zweimaligen Vize-Weltmeister nicht über die Lippen.

LEWIS HAMILTON MUSS SICH ETWAS EINFALLEN LASSEN «Ich habe keine Ahnung», räumte der dreimalige Weltmeister auf die Frage ein, wann er gegen Rosberg mal wieder auf der Formel-1-Strecke im Vorteil sein werde. Lewis Hamiltons Wagen lief in Singapur nicht rund, mit Rang drei erzielte er aber immerhin sein Maximum. In der WM-Wertung liegt der Brite jetzt aber erstmal wieder hinter Rosberg und dieser erweist sich als Eroberer. Mit seinen Siegen nach der Sommerpause in Belgien, Italien und Singapur betrat er Neuland. Zuvor konnte der Deutsche dort noch nicht gewinnen. «Er kommt selbst nach schwierigen Wochenenden immer stark zurück», meinte Rosberg jedoch über den britischen Titelverteidiger.

SEBASTIAN VETTEL GIBT NICHT KLEIN BEI Seine Aufholjagd in Singapur war imposant. Von Platz 22 kämpfte sich der viermalige Weltmeister bis auf Rang fünf zurück. «An einem gewissen Punkt habe ich gehofft, die Jungs auf dem Podium noch zu attackieren. Die Lücke war aber zu groß», meinte Sebastian Vettel. Von den Rückschlägen in dieser enttäuschenden Ferrari-Saison lässt er sich nicht einschüchtern. «Wenn wir alles hinbekommen, wissen wir, dass wir ein starkes Paket haben. Wir glauben an uns», versicherte der Heppenheimer. Seit Singapur vor einem Jahr wartet er allerdings auf einen Formel-1-Sieg.

RED BULL BEREITET SICH WIEDER AUF GROSSTATEN VOR Siegchancen rechnet sich das frühere Team von Sebastian Vettel 2016 nicht mehr aus. «Höchstens bei Regen», meinte der Singapur-Zweite Daniel Ricciardo. Aus dem nach der Motorenreform 2014 strauchelnden Rennstall ist aber wieder ein Team mit Riesenpotenzial geworden. «Ich muss vor Red Bull meinen Hut ziehen», lobte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff die Strategie, mit der Ricciardo fast noch Rosberg abgefangen hätte. Motorsportberater Helmut Marko traut seinem Rennstall zu, 2017 Branchenprimus Mercedes herauszufordern.

SINGAPUR IST EINE PERLE DES FORMEL-1-KALENDERS Ein Crash zum Start, ein Streckenposten auf dem Asphalt, harte Rad-an-Rad-Duelle, ein hochspannendes Finish und dann das Panorama der Glitzer-Metropole: Das Nachtrennen von Singapur ist seit 2008 eine feste Etappe für die Königsklasse des Motorsports und längst nicht mehr aus dem Kalender wegzudenken. Der neue Vorstandschef Chase Carey will zwar den Formel-1-Kernmarkt Europa wieder stärken. Sein Besuch in dem Stadtstaat dürfte ihn aber von dem werbewirksamen Wert eines Singapur-Grand-Prix vergewissert haben.


(dpa)

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