Austin – Zwei Top-Ten-Plätze, aber wieder kein Durchbruch: Nach den drei Übersee-Grand-Prix zum Beginn der Motorrad-WM warten die deutschen Piloten immer noch auf den ersten Podestplatz. Auch in Austin/Texas gab es nichts zu feiern.
Marcel Schrötter in der Moto2 und Philipp Öttl in der Moto3 schafften zwar die Ränge acht und neun, von den vorderen Rängen waren sie aber weit entfernt. Ebenso wie MotoGP-Debütant Jonas Folger, der als Elfter den angestrebten Platz unter den besten Zehn knapp verpasste. Die Siege gingen an die Italiener Roman Fenati (Moto3) und Franco Morbidelli, der in der Moto2 bislang alle drei Rennen gewann, sowie an den Spanier Marc Marquez in der Königsklasse MotoGP.
Das deutsche Dynavolt Intact GP-Team, das zu Saisonbeginn zu Chassishersteller Suter gewechselt ist, veranlasste der achte Platz von Marcel Schrötter zum leichten Aufatmen. Der Pflugdorfer sieht kleine Fortschritte, obwohl er sagt: «Die Suter ist noch unruhig und anstrengend zu fahren.»
Zu Beginn des Rennens hatte sich Schrötter im Gerangel beim Einbiegen in die erste Kurve mit seinem Teamkollegen Sandro Cortese berührt, anschließend Probleme mit der Schaltung gehabt und Positionen verloren. Später kämpfte er sich wieder etwas nach vorn. «Einen achten Platz nach Hause zu bringen, ist ein gutes Ergebnis», meinte er. Auch angesichts der Tatsache, dass Cortese kein Glück mit seinem Bike hatte. Er fiel mit einem technischen Defekt bis auf den 23. Platz zurück.
In der Moto3 erreichte Philipp Öttl auf dem Circuit of the Americas sein zweitbestes Ergebnis in diesem Jahr. Der einzige deutsche Fahrer in der kleinsten WM-Kategorie hatte sich lange auf Rang sieben gehalten, fiel aber im Gerangel in der Schlussphase zwei Positionen zurück und kam als Neunter ins Ziel.
Der 20 Jahre alte KTM-Fahrer hatte nach einem durchwachsenen Training Schadensbegrenzung betrieben. «Es war ein schwieriges Wochenende», meinte der Bayer. «Das Motorrad lief gut, aber beim nächsten Rennen müssen wir schon zu Beginn stärker sein.» Aber Öttl war auch selbstkritisch: «Das Ergebnis nehme ich auf meine Kappe. Der Fahrer kann das Motorrad bei der Abstimmung am besten beeinflussen.».
Jonas Folger wollte seinen Aufwärtstrend auch in Austin bestätigen, doch der Schwindegger fand im gesamten Rennen nicht den Rhythmus, um vorn mitzuhalten. So konzentrierte er sich auf das Halten eines einstelligen Platzes, was aber auch nicht gelang. Erst in der Schlussphase des Rennens konnte er Rundenzeiten anbieten, die er bereits vorher gern gefahren wäre. «Ich habe einige Fehler gemacht, habe mich verschaltet, und auch der Reifen ging mir ein. Ich war relativ wehrlos und deshalb enttäuscht», sagte Folger.
(dpa)