Sakhir – Das Nachspiel von Bahrain begann für Sebastian Vettels Verfolger Lewis Hamilton gleich mal mit einem Defekt. Ein paar Runden auf dem Wüsten-Kurs hatte der Brite am Dienstag gedreht, da blieb sein Formel-1-Mercedes stehen.
«Spezielle Lieferung», schrieb Mercedes über ein Foto bei Twitter, das den komplett in schwarz eingehüllten Silberpfeil auf einem Lkw-Anhänger zeigte.
Ein Problem mit der Elektrik, wie das Magazin «auto, motor und sport» auf seiner Homepage berichtete. Ein Kabelstecker war abgefallen. Im Rennen wäre das folgenreich, im Kampf um die WM mitentscheidend. Am Ende des Testtages hatte Hamilton in 1:31,358 Minuten die beste Zeit vorzuweisen und zählte mit 97 Runden zudem zu den fleißigsten Fahrern. Er war bei seinem schnellsten Durchgang allerdings rund zweieinhalb Sekunden langsamer als sein Teamkollege Valtteri Bottas bei dessen Fahrt am Samstag auf die Pole Position.
Doch um die Rundenzeiten geht es bei den Tests in Sakhir nicht. Es sind die Details, die in dem Gigantenduell Silber gegen Rot in diesem Jahr vermutlich den Ausschlag geben. Bislang blieben Vettel und Hamilton während der drei Rennen von Defekten verschont. Vettel war in seinem Ferrari lediglich beim Training in Bahrain einmal von einem Elektrik-Problem gestoppt worden.
Zwei Tage haben die Teams zwischen dem vergangenen Großen Preis in dem Königreich am Persischen Golf und dem kommenden Grand Prix in der russischen Ex-Olympia-Stadt Sotschi Zeit, ihre Autos weiter zu verstehen und sie zu verbessern. Der Ferrari zeigte sich bisher bei wärmeren Temperaturen wie in Australien und Bahrain von seiner besten Seite, der neue Silberpfeil mag es eher etwas kühler. Steigen die Temperaturen, klappt das Zusammenspiel zwischen Wagen und Reifen nicht optimal.
Vor allem zu Rennbeginn, wenn die Autos mit vollen Tanks unterwegs sind, leiden die Gummis, erst recht, je weicher sie sind. Es war in Bahrain auch die Phase, in der die Silberpfeile ihre Siegchancen einbüßten. «Das müssen wir unbedingt verstehen», sagte Bottas zu den Problemen.
Selbst wenn nach bisherigen Vorhersagen das nächste Rennen in anderthalb Wochen in Russland keine derartige Hitzeschlacht werden dürfte, kommen die Testfahrten im heißen Bahrain den Silberpfeilen gerade recht. «Wir haben ein bisschen was zu tun bei den Tests», sagte Hamilton, bevor er den Mercedes wieder steuerte: «Wir müssen das Auto verbessern und unser Wissen über die Reifen, damit wir im nächsten Rennen wieder in einer besseren Position sind.»
In Sakhir herrschten tagsüber wieder Temperaturen über 30 Grad. Und es stehen noch genügend Grand Prix mit möglichem Hitze-Faktor wie Ungarn, Italien, Singapur, Malaysia, USA, Mexiko oder das Finale in Abu Dhabi an.
Vettel fuhr zum Auftakt des Zwei-Tage-Tests übrigens auch. Er testete gesondert schon mal die Reifen für 2018. Am Mittwoch wird der WM-Spitzenreiter, der nach seinem Sieg in Bahrain sieben Punkte Vorsprung auf Hamilton hat, mit den aktuellen Gummis wieder auf die Strecke fahren.
(dpa)