Spielberg – Vor der Bergkulisse in Spielberg sehen sich Sebastian Vettel und Lewis Hamilton wieder. Die Nachwirkungen des Baku-Eklats sind auch beim neunten Saisonrennen am Sonntag in Österreich das bestimmende Thema.
Worauf müssen sich die Fahrer in Spielberg einstellen?
Der Red-Bull-Ring ist ein Kraftkurs. Die Vollgaspassagen auf der Berg-und-Tal-Strecke bieten beste Überholmöglichkeiten. Spielberg war bislang fest in Mercedes-Hand. 2014 und 2015 siegte Nico Rosberg, in der vergangenen Saison stand Lewis Hamilton auf dem Podest ganz oben. Zudem raste der Brite zuletzt zweimal zur Pole. Der Ferrari ist aber nicht nur zuverlässiger und stärker als in der Vergangenheit, er lässt sich auch leichter abstimmen als der bisweilen störrische Silberpfeil. Das macht Sebastian Vettel, der noch nie in Österreich gewinnen konnte, Hoffnung. Einen weiteren Ausraster wie in Aserbaidschan kann er sich angesichts seines prallen Sündenregisters jedoch nicht erlauben, sonst wird er für ein Rennen gesperrt.
Wer könnte Vettel und Hamilton gefährlich werden?
Red Bull hofft natürlich auf eine Heimparty. Motorsportberater Helmut Marko weiß allerdings: «Auf dem Kurs kommt die Power so richtig zum Tragen.» Und da kann Red Bull trotz starken Chassis‘ nicht die Defizite des Renault-Motors wettmachen. Im vergangenen Jahr profitierte Max Verstappen als Zweiter auch nur von einem Crash zwischen Hamilton und Rosberg in der Schlussrunde. Sonst hoffen in erster Linie noch Hamiltons Teamkollege Valtteri Bottas und Vettels Nebenmann Kimi Räikkönen auf einen Coup.
Wie werden sich Vettel und Hamilton nach Baku verhalten?
Nach Sebastian Vettels Rüpelattacke verweigerte Lewis Hamilton seinem deutschen WM-Rivalen das Friedensgespräch. Der Hesse leistete zumindest via Homepage Abbitte und entschuldigte sich auch bei dem Mercedes-Mann für seinen Ausraster. Zur offiziellen Pressekonferenz des Motorsport-Weltverbandes am Donnerstag ist Hamilton geladen. Da könnte er zu einer möglichen Aussprache Stellung beziehen.
Wann bekommt Wehrlein seinen neuen Teamchef?
Vor zwei Wochen trennte sich der Schweizer Sauber-Rennstall um Verwaltungsratspräsident Pascal Picci nach einem Richtungsstreit von Teamchefin Monisha Kaltenborn. Mit dem Franzosen Frédéric Vasseur, der in der Nachwuchsserie GP2 einst Nico Rosberg und Lewis Hamilton zu Titeln führte, steht der Nachfolger längst bereit. Gegen ein Ende der Ungewissheit hätte Pascal Wehrlein vor dem für ihn besonderen Österreich-Rennen nichts: In Spielberg holte der Worndorfer 2016 noch in einem Manor seinen ersten Formel-1-Punkt.
(dpa)