Barcelona – Beim Europa-Auftakt der Formel 1 in Barcelona wird mit Spannung darauf geschaut, welche Innovationen die Teams am Wochenende präsentieren und wie sie funktionieren.
Dass sich an dem WM-Duell zwischen Mercedes mit Lewis Hamilton und Valtteri Bottas gegen Ferrari mit Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen etwas ändert, wird aber nicht erwartet. Im Fahrerlager beim Großen Preis von Spanien gibt es auch noch andere Themen.
UPGRADE FÜR FANS
Eine Neuerung haben alle Teams in Barcelona im Gepäck. Damit die Zuschauer live oder am Fernseher die Piloten besser unterscheiden können, wenn sie mit 300 Stundenkilometern vorbeirasen, sollen vom Renn-Wochenende in Spanien an, die Startnummern und Fahrernamen besser erkennbar sein. FIA-Renndirektor Charlie Whiting machte Ende April vor dem Grand Prix in Sotschi in einem Brief an die Rennställe die entsprechenden Vorgaben.
Demnach muss die Startnummer auf der Nase des Autos von sofort an mindestens 23 Zentimeter hoch und 4 Zentimeter breit sein. Auch auf den Helmen muss die Nummer deutlich erkennbar sein. Die Namen der Fahrer haben eine Höhe von 15 Zentimetern und eine Breite von 3 Zentimetern. Sie müssen gut sichtbar an der Seitenverkleidung sein. Der Name kann auch auf drei Buchstaben abgekürzt werden, also für Mercedes-Fahrer Lewis Hamilton HAM.
Das Weltmeister-Team erwies sich bei der Umsetzung als Streber: Neben der Startnummer und der Fahrerabkürzungen haben sie noch die jeweilige Landesflagge für Hamilton (Großbritannien) und Valtteri Bottas (Finnland) angebracht. Zudem sind die Startnummern und Namen der beiden Teamkollegen unterschiedlich gefärbt.
HARTES GUMMI
Wieder mal wird über die Reifen diskutiert. Red-Bull-Pilot Daniel Ricciardo maulte über die Auswahl von Lieferant Pirelli. «Zum ersten Mal in diesem Jahr werden wir in Barcelona die härtesten Reifen dabei haben», sagte der Australier. Er befürchtet, dass die soften, mittelharten und harten Reifen zu schnell abbauen. «Wenn es kühl wird, dann wird es für alle schwierig.» Ähnlich sieht es Pascal Wehrlein. In den Wintertests hätten sich die ultrasoften Pneus bewährt. «Die harten Reifen werden ohnehin nicht benutzt», sagte der Sauber-Pilot für Sonntag voraus. «Man wird nur die soften und die medium fahren – und selbst die sind schon zu hart.»
SELTSAME BEGEGNUNG
Die einstigen Teamrivalen Lewis Hamilton und Nico Rosberg leben offiziell beide im kleinen, feinen Fürstentum Monaco. Doch begegnet sind sie sich bislang seit Rosbergs WM-Triumph mit anschließendem Rücktritt nur einmal – und das ganz woanders. «In London. Es war ein wenig seltsam. Ich ging laufen, es war eine völlig zufällig gewählte Strecke, und auf einmal hörte ich Schritte hinter mir», berichtete Hamilton. «Ich drehte mich so schräg über die Schulter um, und wer läuft mir hinterher? Nico! Er hatte mich vom Auto aus gesehen, stieg aus und sprintete mir hinterher, um Hallo zu sagen.» Seit ihren gemeinsamen Mercedes-Zeiten ist das Verhältnis der einstigen Jugendfreunde eher angespannt.
(dpa)