Darauf muss man in Baku achten

Baku – Flammentürme, Altstadtmauern, Prachtboulevards – die Reize von Baku werden mit dem Formel-1-Rennen in Aserbaidschan ins beste TV-Licht gerückt.

Zum zweiten Mal gibt die Königsklasse am Sonntag (15.00) ein Gastspiel in dem autokratischen Staat, der wegen seiner negativen Menschenrechtsbilanz in der Kritik steht. Sportlich konnte die Premiere im Vorjahr noch nicht überzeugen. Darauf muss man diesmal achten:

ALTMETALL: Sebastian Vettel droht ein schwieriger Sonntag. Weil sein neuer Motor leckte, muss der Ferrari-Pilot mit einem alten Triebwerk starten – und das auch nur von Platz vier. «Ich will nicht nach Ausreden suchen. Die Lücke zu Mercedes ist größer, als wir es erwartet hatten», sagte der Hesse. Zwar lassen ihn die ordentlichen Eindrücke aus dem Training hoffen, aber die Sorge um die Standfestigkeit seines Gebrauchtmotors dürfte Vettel über die 51 Runden am Kaspischen Meer begleiten.

LÜCKENSCHLUSS: Mit einem Sieg in Baku könnte Lewis Hamilton einen weißen Fleck auf seiner Formel-1-Landkarte tilgen. Der Stadtkurs in Aserbaidschan ist die einzige der aktuellen Strecken, auf der er noch nicht gewonnen hat. Mit Siegen auf 24 verschiedenen Formel-1-Pisten ist der Brite ohnehin schon Rekordhalter.

FINNEN-SANDWICH: Zwischen den Titelrivalen Vettel und Hamilton starten ihre finnischen Teamkollegen. Valtteri Bottas könnte dabei im Silberpfeil den Abfangjäger spielen, sollte Vettel von hinten drängeln. Ob aber Kimi Räikkönen, der im Ferrari als Dritter ins Rennen geht, seinem Stallgefährten Vettel den Weg frei macht? «Ich helfe ihm natürlich, aber erst, wenn ich selbst keine Chancen mehr auf den Titel habe», sagte Räikkönen gerade erst.

FESTUNGSKURVE: Die Kurve acht an der alten Festung ist eine der besonders tückischen Stellen der Strecke. Einige Fahrer machten hier schon Bekanntschaft mit der Begrenzung und zerbeulten sich ihre Dienstwagen. Wenn es hier kracht, kann das Rennen schnell zum Stillstand kommen, weil die Passage enorm eng ist. Für das Vergnügen der TV-Zuschauer bauten die Formel-1-Vermarkter deshalb nachträglich noch eine weitere Kamera an, um mögliche Unfälle von allen Seiten ausleuchten zu können.


(dpa)

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