Darauf muss man achten beim Großen Preis von Bahrain

Sakhir – Es ist alles hergerichtet für ein Spektakel unter Flutlicht. Die WM-Führenden Sebastian Vettel und Lewis Hamilton haben zum ersten Mal in der Startaufstellung der Formel 1 in diesem Jahr nicht nur sich gegenseitig vor sich.

Zum ersten Mal überhaupt startet Valtteri Bottas in einem Grand Prix von der Pole Position. Eine neue Erfahrung für den finnischen Neuzugang von Mercedes und Teamkollegen des Qualifikationszweiten Hamilton. Der Große Preis von Bahrain verspricht aber nicht nur wegen des Kampfs der Silberpfeile gegen die Ferraris angeführt von WM-Spitzenreiter Vettel einiges.

PREMIERE AUF DER POLE

Wenn Valtteri Bottas seinen Mercedes in der gestrichelten Startbox aufstellt, ist der freie Blick für den Finnen neu. Noch nie durfte er in einen Grand Prix vom ersten Platz aus starten. Immerhin war die erste Startreihe für den mittlerweile 27 Jahre alten Finnen kein komplettes Sperrgebiet: 2014 in Österreich und Deutschland sowie im vergangenen Jahr in Russland war er von Rang zwei gestartet. Im 80. Versuch klappte es, bis nach ganz vorne zu kommen.

ANGRIFF UND ABWEHR

Die Mercedes-Verantwortlichen machten schon deutlich: Es gilt dasselbe Motto wie zwischen Bottas-Vorgänger Nico Rosberg und Lewis Hamilton. Freie Fahrt – solange man nicht dem Erfolg des Teams schadet. Eingebremst wird der Finne jedenfalls nicht. Und freiwillig vorbeilassen wird er Hamilton erst recht nicht. Noch bevor Bottas die Serie von saisonübegreifend sechs Poles seines Teamkollegen beendete, hatte er betont: «Es ist noch zu früh zu sagen, dass nur zwei Fahrer um die Weltmeisterschaft kämpfen.» Mit 23 Punkten ist Bottas WM-Vierter, Vettel und Hamilton haben jeweils 43 Zähler.

WER WÄHLT DIE RICHTIGE TAKTIK?

Es sah im Training so aus, als sei Ferrari auf langer Distanz schneller als Mercedes. Dann müsste der dritte Platz nicht unbedingt ein großes Hindernis für Vettel sein. Allerdings drohen von hinten die scheinbar schon wieder erstarkten Red Bulls mit Daniel Ricciardo auf Position vier und Max Verstappen auf der sechs. Direkt hinter Vettel steht dessen Teamkollege Kimi Räikkönen auf der fünf. Viel wird im Kampf um den Sieg und die beiden weiteren Plätze auf dem Podium davon abhängen, wer sich wann für einen Reifenwechsel entscheidet. Die Verhältnisse auf dem äußerst rauen Asphalt machen es nicht einfacher. Sand, der von der Wüste stetig auf den Kurs geweht wird, erschwert den Umgang mit den Reifen zusätzlich. Und dann die Tatsache, dass sich die Temperaturen im Laufe des Rennens ändern, das in der Dämmerung gestartet wird.

DER BESTE VOM REST

Den Titel bekommt derjenige, der es als erstes hinter die Duos von Mercedes, Ferrari und Red Bull schafft. In der Qualifikation in Bahrain gelang das Nico Hülkenberg. Und er schwärmte danach: «Das war mit meiner Pole in Brasilien 2010 eine meiner besten Qualifikations-Runden.» Nachdem er schon in China von Rang sieben hatte starten dürfen, als Zwölfter im Ziel aber wieder ohne Punkte geblieben war, hielt er sich mit Prognosen für das Rennen in Bahrain allerdings zurück.

DER RÜCKKEHRER

Er ist wieder dabei: Pascal Wehrlein. Und er sorgte gleich für ein Top-Ergebnis für ihn selbst und sein Team. Nach überstandener Verletzung – drei gebrochene Brustwirbel – raste er im Sauber auf Startrang 13. Er ließ beide McLaren hinter sich, auch seinen Mercedes-Nachwuchskollegen Esteban Ocon, der von Force India den Vorzug vor dem Ex-Meister der DTM bekommen hatte. «Wir haben mehr erreicht, als wir erwarten konnten», sagte Wehrlein. Das war sein Verdienst: Teamkollege Marcus Ericsson landete auf dem vorletzten Platz. Nun steht ihm aber das lange Rennen bevor. In Australien und China verhinderten die Folgen seiner Verletzung noch einen Start. Nun will Wehrlein zeigen, dass er auch über 57 Runden wieder für eine Überraschung gut ist.


(dpa)

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