Monte Carlo – Teamchef Mattia Binotto sieht den Ferrari-Rennstall trotz der bisherigen Sieglos-Saison immer noch auf einem richtigen Weg für die Zukunft.
«Grundsätzlich sehe ich die Möglichkeiten, den Leistungsunterschied in Bezug auf Mercedes zu egalisieren», sagte der 49-Jährige in einem Interview der Zeitung «Die Welt». Ferrari habe diese Option, sie aber noch nicht umgesetzt. Er behaupte aber, dass die Scuderia nicht sehr weit von ihrem Anspruch, konstant um Siege und Titel mitzufahren, entfernt sei.
Der bis dato letzte Fahrertitel von Ferrari gelang Kimi Räikkönen 2007. Die Versuche, mit Sebastian Vettel eine neue Ära zu starten, scheiterten. Der 31-Jährige bestreitet in diesem Jahr seine fünfte Saison für den italienischen Traditionsrennstall.
In den ersten fünf Rennen bis zum Großen Preis von Monaco an diesem Sonntag (15.10 Uhr/Sky und RTL) gelang Ferrari kein Sieg, nicht mal ein zweiter Platz. Branchenführer Mercedes, der seit einschließlich 2014 alle Titel in der Fahrer- und in der Konstrukteurswertung holte, feierte in der Formel-1-Geschichte einmalige fünf Doppelerfolge nacheinander zum Saisonbeginn.
«Für eine Zeitprognose ist es zu früh. Aber der Abstand ist nicht so groß, wie es – was Siege und Niederlagen angeht – aussieht», meinte Binotto. Er verglich das Team mit dem Ferrari-Rennstall Mitte der 90er Jahre. «Das war, bevor Ferrari so erfolgreich wurde», meinte Binotto. Man habe damals auch durch einen Lern- und Entwicklungsprozess gehen müssen. Die Ära der Scuderia mit fünf Fahrertiteln nacheinander durch Rekordweltmeister Michael Schumacher begann 2000. Binotto: «Es war ein Reifeprozess. Ähnlich ist es heute.»
(dpa)