Aus Spaß wurde Ernst: Über Alonsos Indy500-Ausflug

Sakhir – Der überraschende Ausflug von Fernando Alonso in die amerikanische IndyCar-Serie war zunächst nur als Scherz seines Vorgesetzten gedacht gewesen. Der verriet McLaren-Geschäftsführer Zak Brown.

«Es war einer dieser Witze mit ein bisschen Wahrheit drin», sagte er vor dem Großen Preis in Bahrain. Er habe vor dem Saisonauftakt der Formel 1 in Australien zu Alonso gesagt: «Hey, wir sollten irgendwann Indy zusammen machen.» Er habe das nur gesagt, um zu sehen, wie Alonso reagiere. Und laut Brown scherzte Alonso auch entsprechend zurück.

Aus dem vermeintlichen Spaß wird aber Ernst. Alonso, Weltmeister der Formel 1 in den Jahren 2005 und 2006, lässt den Großen Preis von Monaco aus und startet stattdessen am 28. Mai bei den legendären Indy500. In Australien hätte Alonso das Thema wieder aufgegriffen. Danach ging alles fix. Letztlich wurde der Deal am vergangenen Wochenende am Rande des China-Rennens klar gemacht.

In Indianapolis wird Alonso am Steuer eines McLaren-Honda-Andretti Platz nehmen, also Alonsos Arbeitgeber McLaren, dazu Motorenpartner Honda und der Rennstall des früheren IndyCar-Champions und McLaren-Piloten Michael Andretti. Alonsos großer Traum ist es, neben dem Klassiker in Monaco die Indy500 und die 24 Stunden von Le Mans in seiner Karriere gewonnen zu haben.

Dennoch ist der Ausflug an einen Monaco-Wochenende mehr als ungewöhnlich. Das Rennen in Monte Carlo ist für jedes Team maximal prestigeträchtig und Alonso der unbestrittene Star im McLaren-Honda ist. Allerdings fährt das Team auch in dieser Saison wieder nur hinterher.

Wer Alonso neben Stammpilot-Neuling Stoffel Vandoorne dann ersetzt, ist noch offen. Jenson Button wäre der logische Nachrücker, nachdem der Ex-Weltmeister am Ende der vergangenen Saison seinen Stammplatz abgegeben hatte. Der Weltmeister von 2009 gehört aber weiter zum Fahrer-Kreis von McLaren und twitterte bereits belustigt nach Alonsos Bekanntgabe: «Warum habe ich so viele verpasste Anrufe?»


(dpa)

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