Alljährlich lädt der AvD zum Oldtimer Grand Prix an den Nürburgring ein, und diesmal waren wir als Gäste dank einer Einladung von Sponsor Jaguar auch mit dabei. Unverzichtbar: Oropax, sonst bliebt nach dem dröhnen der Motoren leicht ein Pfeifen in den Ohren.
Nasskaltes Eifelwetter tat dem Spektakel keinen Schaden: Die Demonstrationsläufe wie etwa der der Slowly Sideways Rallye-Truppe oder der des 70-jährigen Ferrari-Geburtstags wurden ohnehin nicht auf der letzten Rille gefahren, und bei den Rennen hielten sich die Piloten der klanggewaltigen Renner eben zurück. Ob nun betagte Grand Prix-Boliden, leichte Formelwagen oder die wilden Limousinen aus der DTM – wer bei dem Donnern, Fauchen, Brüllen, Kreischen keine Gänsehaut bekam, musste schwerhörig oder E-Auto-Besitzer sein. Wer Sieger wurde? Wen interessiert‘s, teilnehmen und Spaß haben steht im Vordergrund. Das bedeutet aber nicht, dass beim Oldtimer Grand Prix geschlichen wurde. Ihren Platz hinterm Lenkrad nahmen die tollkühnen Damen und Herren in ihren häufig feuerspuckenden Kisten absolut ernst.
Alte und neue Jaguar Modelle einträchtig nebeneinander
Die generös bemessene Jaguar Hospitality erfreute sich reichlich Publikums. Neben Catering und Trank begeisterte eine umfassende Palette aktueller und vergangener Modelle wie der neue XF Sportbrake, der F-TYPE SVR oder Range Rover Sport SVR im Flipflop-Perllack beziehungsweise E-TYPE, einer der unlängst nahgefertigten XKSS oder das Range Rover-Urmodell. Grund zum Feiern hatten die Briten auch, ihr Supersportwagen Jaguar XJ 220 beging sein 25-jähriges Jubiläum und wurde von etlichen Gratulanten umringt. Zudem nutzte man die Gelegenheit. das Schaffen Classic-Abteilung zu beleuchten. Die widmet sich nicht nur Service-Arbeiten und dem Handel erlesener Oldtimer sowie mancher schwer zu findender Ersatzteile, sondern lässt auch vielversprechende Fahrzeuge in neuem Glanze erstrahlen.
An Traumautos herrschte auf dem Nürburgring kein Mangel
Auch andere Marken mit sportlicher Ausrichtung waren beim Oldtimer Grand Prix 2017 zugegen, sei es nun Porsche, Alfa Romeo, Skoda, Volvo oder Ferrari. Dazwischen Anbieter alles möglichen und auch unmöglichen Merchandises sowie zahlreiche Zelte, in denen tüchtig an flotten Fundern unterschiedlicher Epochen getüftelt und getestet wurde. Clubs waren freilich auch vor Ort, hier und da auch höchst exklusiv – so zum Beispiel gleich drei Bizzarini GT samt farblich wie zeitlich abgestimmten Transport-Lkw. Oder eine Werkschau der deutschen Spezialitätenschmiede Isdera? Dazu selbstverständlich Ford, BMW, Opel und Mercedes in Massen, abgerundet von Austin-Healey, Maserati, Lola, Chevron, Cobra, Rover oder Simca. Und so weiter und so fort. Sehr zu empfehlen: Mit entsprechendem Ticket ließ es sich in Fahrerlager und Boxen mit Eigentümern und Schraubern unkompliziert ins Gespräch kommen.
Der Besuch vom Oldtimer Grand Prix ist definitiv anzuraten
Auch tausenden Zuschauern hatte die für die Grüne Hölle keineswegs untypische Witterung das Vergnügen nicht verdorben; manche suchten Schutz auf den überdachten Tribüne der Start-Zielgeraden des Nürburgrings, andere schlüpften in den Regenmantel an oder öffneten den Schirm. Schon in den Tagen zuvor wimmelte es im Umfeld vom Nürburgring nur so von altem Blech und neuen Dynamikern, allein die Abstellplätze bargen so manche Pretiose. Und 2018? Da besuchen wir das dreitägige Vollgas-Festival gerne wieder. Für unseren Gastgeber Jaguar wäre es toll, wenn schlicht mehr Fahrzeuge die durchaus glorreiche Historie von Sir William Lyons Lebenswerk auf der Rennstrecke zelebrieren. Wie wäre es denn beispielsweise mit einem von Trevor Walkinshaw vorbereiteten XJS-Coupé? Oder einem XJR?
Bilder: ©Arild Eichbaum