Melbourne – Der neue Formel-1-Sportchef Ross Brawn kann dem Fehlen von Titelverteidiger Nico Rosberg in dieser Saison Positives abgewinnen.
«Für ihn war es vermutlich die richtige Entscheidung, und für den Sport wahrscheinlich auch. Wir wollen doch keinen Weltmeister im Niedergang sehen. Das wäre doch auch für den Sport nicht gut», sagte der Brite in einem auf der offiziellen Formel-1-Seite veröffentlichten Interview. Rosberg war kurz nach seinem ersten WM-Triumph im Vorjahr überraschend zurückgetreten.
Der ehemalige Teamchef Brawn soll nach der Entmachtung des langjährigen Geschäftsführers Bernie Ecclestone im Auftrag der neuen Formel-1-Eigentümer die Königsklasse reformieren. Der 62-Jährige setzt dabei auf einen Fünfjahresplan und mehr Zusammenarbeit im oft zerstrittenen Fahrerlager. «Jeder sollte versuchen, die Formel 1 zu verbessern. Denn eine tolle Formel 1 ist gut für jeden», sagte Brawn.
Dazu sei ein langfristiger Ansatz nötig. Nur so könnten alle notwendigen Änderungen bedacht und die erforderlichen Entscheidungen auf der richtigen Grundlage getroffen werden. «Wenn wir am Jahresende eine Vorstellung davon haben, wie unsere Vision davon ist, wohin wir kommen wollen, wäre das ein wichtiger Erfolg», sagte Brawn.
Als eines seiner Ziele nannte er, die kleineren Teams von der Abhängigkeit von sogenannten Bezahlfahrern zu befreien, die sich mit Sponsoren-Millionen ins Cockpit einkaufen. «Mein Traum in diesem Fünfjahresplan ist es, dass wir mehr Verstappens in der Formel 1 haben. Wir wollen ein System, das nur die besten Fahrer in der Formel 1 vorsieht», sagte Brawn unter Verweis auf Jahrhunderttalent Max Verstappen von Red Bull.
(dpa)