Zehn Tipps für die Autopflege im Winter

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Mannheim – Geht es um den Winter, haben Autos mit vielen Menschen etwas gemeinsam: Sie mögen weder Kälte noch Eis und Schnee. Und so wie Menschen sich mit dicken Klamotten vor dem rauen Klima schützen, brauchen auch Fahrzeuge mehr Zuwendung. Was Autobesitzer im Winter beachten sollten:

1. Motor warmfahren: Viele haben die Marotte, ihren Motor an kalten Wintertagen im Stand warmlaufen zu lassen. Das sollten sie sich aber abgewöhnen – aus mehreren Gründen. Es droht nicht nur ein Bußgeld von zehn Euro. Die Abgase verschmutzen auch die Luft. Und der Verschleiß im Motor sei höher, weil er im Stehen nicht so schnell warm wird wie bei der Fahrt, erklärt Dietmar Clysters, Obermeister der Kfz-Innung Rhein-Neckar-Odenwald.

2. Scheibenwischer hochklappen: Wenn es nachts kalt wird, können Scheibenwischer an der Frontscheibe festkleben. Um dem vorzubeugen, rät Vincenzo Lucà vom Tüv Süd: Die Scheibenwischer über Nacht nach oben klappen. So können sie nicht anfrieren. Außerdem sollten Wischer nur auf gut freigekratzten Scheiben ihren Dienst tun.

3. Motoröl prüfen: Mit sinkender Temperatur wird das Öl im Motor dickflüssiger, wie Bernhard Tschenscher vom ADAC-Technikzentrum in Landsberg erklärt. Es dauert dadurch etwas länger, bis alle Teile im Motor nach dem Anlassen mit der Schmierung versorgt sind. Das heißt: Auf den ersten Kilometern hohe Drehzahlen vermeiden. Außerdem ist die Viskositätsklasse des Öls zu beachten. Je nach Klasse bleibt Motoröl bis zu bestimmten Minusgraden pumpbar. Die größte Winterhärte bietet die Klassifizierung 0W. Dieses Kürzel steht nicht etwa für null Grad, sondern gibt an, dass das Öl bis minus 40 Grad pumpfähig ist.

4. Innenraum trockenhalten: Nässe im Auto sorgt nicht nur für beschlagene Scheiben. Es drohen Schimmel, Rost und Schäden an der Bordelektronik. Schneereste klopfen Fahrer und Mitfahrer deshalb vor dem Einsteigen besser ab. So gelangt weniger Feuchtigkeit in den Wagen.

5. Kurzstrecken meiden: Kalte Temperaturen lassen die Leistungsfähigkeit der Autobatterie in den Keller gehen. Autofahrer vermeiden das, indem sie ihre Batterie hin und wieder mit einem Ladegerät aufladen. Im Idealfall meiden sie kurze Strecken ganz oder nutzen dabei zumindest nur die elektrischen Verbraucher im Auto, die sie unbedingt brauchen.

6. Türdichtungen pflegen: Wenn Nässe zwischen die Gummilippen der Türen kommt, können die bei kalten Temperaturen anfrieren. Aus dem Grund sollten Autofahrer vor dem Winter die Dichtungen mit einem Fettstift einreiben, sagt Clysters. Dadurch bleiben sie geschmeidig und Wasser perlt an ihnen besser ab.

7. Lack ausbessern: An Stellen, wo der Lack beschädigt ist, haben Dreck und Salzreste leichtes Spiel. Um Korrosion zu verhindern, sollten Autofahrer kleine Kratzer und Einschläge mit einem Lackstift ausbessern, empfiehlt Clysters. Auch unbeschädigtem Lack setzen Verschmutzungen auf Dauer zu. «Wochenlang sollte man das nicht drauf lassen», erklärt der Kfz-Meister. Von Zeit zu Zeit muss der Wagen deshalb in die Waschanlage.

8. Scheiben innen säubern: Beschlagene Scheiben sind ein großes Ärgernis im Winter. Abhilfe schafft sauberes Glas. Zum Putzen rät Lucà zu speziellen Glasreinigern für das Cockpit. Denn nicht jeder normale Scheibenreiniger verträgt sich mit den Gummidichtungen und Plastikkomponenten im Auto. Das kann zu hässlichen Flecken führen.

9. Radkästen reinigen: Die gräulichen Schneebatzen in den Radkästen sehen nicht nur schmuddelig aus. Sie greifen auch die Karosserie an und können für Rost sorgen. Moderne Autos haben deshalb an den Kästen oft eine Kunststoffverkleidung, an der Schnee nicht so gut haftet und die vor Korrosion schützt. Fehlen die am Auto, sollte man Tag für Tag die Kästen vom Schnee befreien, sagt Clysters.

10. Thermostat checken: Der Kühlwasserkreislauf im Fahrzeug wird von einem Thermostat geregelt. Ist der Motor kalt, leitet das Thermostat das Wasser nur durch einen kleineren Kreislauf. «Der Motor wird damit schneller warm», erklärt Clysters. Ist das Teil defekt und schließt nicht mehr richtig, läuft das Wasser dagegen schon durch den großen Wasserkreislauf, obwohl der Motor noch kalt ist. Das kann dazu führen, dass das Aggregat einfach nicht auf Betriebstemperatur kommt. Diese sollte laut Clysters auch im Winter nach einer Weile den mittleren Bereich erreichen.


(dpa/tmn)

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