Jetzt steht es fest: Der siebenfache Ex-Weltmeister Michael Schumacher wird am 23. August beim Großen Preis von Europa für seinen verletzten Kollegen Felipe Massa in den Ferrari steigen.
Schumacher-Manager Willi Weber stand den Plänen bis vor kurzem äußerst ablehnend gegenüber, wie er dem Magazin „Auto Bild Motorsport“ mitteilte. „Ich dachte, es sei ein Fehler“, erklärte Weber, „Die Vorbereitung im Auto fehlt, außerdem kennt Michael die Strecke nicht.“ Allerdings gelang es, Weber Schumis Comeback-Gedanken von einer anderen Warte aus zu sehen: „Michael ist topfit, hat immer noch diesen riesigen Kampfgeist und begreift sehr schnell. Das unbekannte Auto und die neue Strecke sollten also kein Problem sein, wenn er am Freitag genug zum Fahren kommt.“ Bis zuletzt hatte Weber verlauten lassen, dass ein Comeback in Valencia ausgeschlossen sei.
Scuderia Ferrari mit vielen Unbekannten
Michael Schumacher erwarten einige massive Veränderungen. Das Auto mit nur noch acht statt zehn Zylindern, dem Energierückgewinnungssystem KERS und profillosen Reifen. Vollkommen andere Aerodynamikverhältnisse. Seine alte Mannschaft existiert nicht mehr: Sein ehemaliger Renningenieur Chris Dyer ist inzwischen zum Cheforganisator der Scuderia Ferrari befördert worden. Die Abstimmung am Wagen werden daher unter der Aufsicht von Massas Renningenieur Rob Smedley vorgenommen. Der damalige Strategiechef Luca Baldisseri verdient seine Brötchen nicht mehr in der Box, sondern in der Fabrik. Zusätzlich wird es für Schumi das erste Rennen bei Ferrari ohne den alten Teamchef Jean Todt. In der Boxengasse heißt es für den Kerpener besonders darauf zu achten, nicht in den Machtbereich seines alten technischen Direktors einzufahren. Dieser heißt Ross Brawn und leitet mittlerweile seinen eigenen Rennstall.
Freies Training für Schumi im Oldtimer
Da das Formel 1-Reglement keine Testfahrten in den eingeschriebenen Rennfahrzeugen vorsieht, musste sich Schumacher mit einem Kniff einige schnelle Runden ermöglichen. Neben der grundlegenden Gewöhnung an Hochgeschwindigkeitsrennen soll Schumi seine bei einem Motorradunfall in Mitleidenschaft gezogene Genickmuskulatur den Anforderungen gemäß trainieren. Hierzu ist der Rennfahrer mit einem Ferrari F2007 und den F1 Clienti auf der Hausstrecke im norditalienischen Mugello zugegen. Die F1 Clienti ist die Abteilung des Sportwagenherstellers, die mit ausrangierten Formel-1-Ferraris auf der weltweit unterwegs ist. Das eigentliche Rennteam darf diese Versuchsfahrten nicht begleiten, damit würde ein klarer Verstoß gegen das aktuelle Testreglement vorliegen.
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