Silverstone – Erster nach dem Start, nur Fünfter im Ziel: Motorradpilot Jonas Folger hat es verpasst, nach seinem Sieg von Brünn sofort nachzulegen.
Beim Weltmeisterschaftslauf von Großbritannien in Silverstone war der Moto2-Pilot aus Schwindegg dennoch bester Deutscher. Nach einem von Wetterkapriolen beeinflussten Rennwochenende konnte er jedoch nicht den erhofften Angriff auf die im Gesamtklassement vor ihm Platzierten starten und bleibt Fünfter.
«Ich hatte ziemliche Probleme mit dem Grip und der Bremse. Von Kurvenmitte bis Kurvenausgang habe ich extrem viel verloren, so dass ich mich nicht wieder vorbeischieben konnte», erklärte Folger, warum er dem späteren Sieger Tom Lüthi aus der Schweiz nicht Paroli bieten konnte. Eine Runde lang hatte er das Feld angeführt, dann ging es immer weiter zurück bis auf Rang sieben. «Bei Rennhälfte konnte ich das Tempo noch mitgehen. Irgendwann habe ich mich dann entschieden, auf Platz zu fahren und die Punkte mitzunehmen», berichtete der Pilot des Dynavolt IntactGP-Teams.
Auch seinem Teamkollegen Sandro Cortese spielte die Technik einen Streich. Unmittelbar vor dem Start zur Einführungsrunde versagte der Motor seinen Dienst. Nach erfolgreichem Neustart in der Box jagte er dem Feld hinterher und schaffte es gerade noch in die Startaufstellung, allerdings nur auf den letzten Platz. Von dort startete der ehemalige Moto3-Weltmeister eine furiose Aufholjagd, die ihn immerhin noch bis Platz zwölf führte.
«Das Pech, das mich diese Saison verfolgt, ist einfach unbeschreiblich. Ich bin jede Runde am Limit gewesen, und vielleicht wäre es auch noch zwei Plätze besser gegangen. Die Pace war jedenfalls recht ordentlich. In erster Linie bin ich froh, dass ich noch gesund bin», meinte Cortese. So blieb er unmittelbar hinter Marcel Schrötter, mit dem er in der kommenden Saison ein Team bildet.
Das MotoGP-Rennen begann mit einer Schrecksekunde. Loris Baz und Pol Espargaro waren in der zweiten Kurve in einen spektakulären Unfall verwickelt, der zu einem Rennabbruch und späteren Neustart führte. Beide wurden zur Untersuchung in ein Krankenhaus gebracht, waren aber bei Bewusstsein. Wenig später erwischte es auch Stefan Bradl. Auch seine Aprilia wirbelte durch die Luft, der Zahlinger blieb aber unverletzt. Das Rennen gewann Suzuki-Pilot Maverick Viñales aus Spanien.
Ein schwieriges Wochenende hatte Philipp Öttl in der Moto3. Er fand in keiner Trainingssitzung eine Ideallinie. Umso höher war sein 13. Platz zu bewerten, den er von Startplatz 23 aus erreichte. Sieger Brad Binder aus Südafrika strebt derweil unangefochten seinem ersten Titel entgegen.
(dpa)