Hockenheim (dpa) – Nach 202 Tagen ohne Rennen startet das Deutsche Tourenwagen Masters am Samstag um 16.00 Uhr in die Saison 2016. Ein Überblick über die wichtigsten Neuerungen vor dem Auftakt in Hockenheim:
FAHRER
Nur einer der 24 Fahrer ist neu: Esteban Ocon bei Mercedes. Der Franzose ersetzt DTM-Champion Pascal Wehrlein, der inzwischen in der Formel 1 unterwegs ist. Ocon ist 19 Jahre alt und kommt als Meister der GP3 in die DTM. 2014 gewann er bereits die Formel 3 Europameisterschaft.
LEX BMW
BMW darf in dieser Saison mit leichteren Autos an den Start als die Konkurrenten von Audi und Mercedes. Grund dafür ist ein «konstruktionsbedingter Nachteil» am M4 DTM, wie es BMW-Motorsportchef Jens Marquardt erklärte. Denn obwohl die Bayern in der vergangenen Saison den Herstellertitel holten, war ihr Fahrzeug dennoch das schwächste im Feld. Um das auszugleichen, einigten sich die drei Marken auf 7,5 Kilogramm weniger Gewicht im BMW und zudem einen um fünf Zentimeter breiteren Heckflügel.
ZUSATZGEWICHTE
Bislang gab es nach jedem Wochenende Zusatzgewichte für die stärksten Fahrer – mit der Konsequenz, dass sogar den schwachen BMW ein Siebenfacherfolg in Zandvoort gelang. Das soll sich nicht wiederholen. Deswegen ist nun die Zeit in der Qualifikation entscheidend für das Gewicht im Rennen kurz darauf. Allerdings nicht die tatsächliche Rundenzeit, sondern die theoretisch beste Zeit eines Fahrers. Die ergibt sich, wenn man die jeweils besten Sektorzeiten addiert. Davon ausgehend wird geschaut, ob die Konkurrenz weniger als 0,1 Prozent, mehr als 0,1 Prozent aber weniger als 0,2 Prozent oder mehr als 0,2 Prozent langsamer war.
Die neue Regelung ist extrem kompliziert, und die Verantwortlichen in der DTM würde sie am liebsten gar nicht genau erklären müssen. Schließlich sollen sich die Fans über möglichst spannende Rennen unterhalten – und nicht darüber, warum welcher Fahrer nun mehr oder weniger Gewicht an Bord hat.
DRS
Der Klappflügel zur kurzzeitigen Geschwindigkeitsverbesserung darf von dieser Saison an nur noch eingeschränkt genutzt werden. Die Macher wollen, dass den Fahrern dieses Hilfsmittel nicht permanent zur Verfügung steht und es dadurch bewusster zum Überholen eingesetzt wird. Je nach Streckenlänge gibt es eine festgelegte Anzahl an Nutzungen. Wer einmal drückt, bekommt drei Versuche abgezogen. Er muss deswegen zwei weitere Male in der gleichen Runde drücken – oder er lässt zwei Versuche verfallen. Weiterhin gilt: Nur wer weniger als eine Sekunde Rückstand zum Vordermann hat, darf den Flügel klappen.
NEUER MERCEDES
Weil es in der Serie ein neues Modell gibt, geht Mercedes in der DTM mit einem optisch stark veränderten C-Coupé an den Start – technisch durften die Schwaben davon aber nicht profitieren. Die Herausforderung war deswegen, die Aerodynamik der neuen Silhouette auf die Fahreigenschaften des Vorjahresfahrzeuges anzupassen. Dabei wurde mit Audi und BMW um Millimeter gefeilscht.
(dpa)