Der Hubraum ist bei Kraftfahrzeugen eine wichtige Spezifikation des Motors und steht sowohl im Zusammenhang mit der Leistung aber auch mit der Höhe der anfallenden Kfz-Steuer. Rund um das Thema Hubraum ranken sich zahlreiche Mythen, die Verbraucher schnell in die Irre führen können. Doch was steckt eigentlich genau hinter dem Begriff und wie lässt sich der Hubraum eines Autos zuverlässig ermitteln?
Was ist der Hubraum?
Per Definition bezeichnet der Hubraum das umschlossene Volumen von Zylindern bei Kolbenmaschinen, das aus dem Arbeitsweg eines Kolbenhubes und der wirksamen Querschnittsfläche errechnet werden kann. Im Klartext bedeutet das, dass der Hubraum stellvertretend für das durch den Hub aller Kolben verdrängte Volumen steht und deshalb auch in Litern beziehungsweise Kubikzentimeter angegeben wird.
Die landläufige Meinung, dass ein größerer Hubraum auch gleichzeitig mit einer höheren Leistung einhergeht, ist allerdings nicht korrekt. So gibt es auf den Markt eine Reihe von Motoren, die trotz gleichem Hubraum eine unterschiedliche Leistung aufweisen. Dennoch lassen sich mit der sogenannten Literleistung der Hubraum und die Nennleistung in ein Verhältnis setzen. Bei dieser Größe wird die spezifische Hubraumleistung ermittelt, die sich aus dem Quotient von Nennleistung und Hubraum ergibt.
Den Hubraum beim Auto errechnen
Der Hubraum eines Zylinders ergibt sich aus der Strecke zwischen dem oberen und unteren Totpunkt des Kolbens und der Querschnittsfläche. Für die Berechnung wird die Höhe des Kolbenhubes mit dem Quadrat des Zylinderradius und der Kreiszahl Pi multipliziert. Da es sich bei den meisten Motoren in Kraftfahrzeugen um Mehrzylindermotoren handelt, muss für die Ermittlung des Gesamtvolumens das Zylindervolumen mit der Anzahl der Kolben multipliziert werden.
- Grundsätzlich wird bei Verbrennungsmotoren zwischen Kurzhubern und Langhubern unterschieden. Kurzhuber besitzen eine größere Querschnittsfläche und sind drehzahlfester, weshalb sie vorwiegend in Sportwagen und Motorrädern verbaut werden.
- Langhuber ermöglichen hingegen eine bessere Verbrennung und sind in der Regel durch einen geringfügig höheren Wirkungsgrad gekennzeichnet.
Die Formeln im Überblick:
Zylindervolumen: Vh = h x r² x pi
Motorvolumen: VH = Vh x Z
Literleistung: Nennleistung : Motorvolumen
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