Mikko Hirvonen konnte sich gestern bei der Rallye Türkei die Führung von Weltmeister Sebastièn Loeb zurückerobern. Der Finne geht Abschlussetappe mit 16 Sekunden Vorsprung auf seinen Ford-Kollegen Jari-Matti Latvala.
Damit ging die Taktik von Hirvonen, der sich am Freitagabend absichtlich zurückfallen ließ, um nicht als erster auf dem tückischen Schotter zu starten, komplett auf. Vortagessieger Loeb fiel in seinem Citroen C4 mit einem Rückstand von 34,2 Sekunden auf Rang drei zurück.
„Wir hatten ausgerechnet, dass wir für den letzten Tag einen Vorsprung von 30 Sekunden brauchen, um gewinnen zu können. Unsere Rechnung ist aufgegangen“, meinte Hirvonen. Wenn der Finne die Rallye Türkei gewinnt, ginge er wieder an die Spitze der WRC-WM-Wertung. „Ich bin heute immer am Limit gefahren. Ich glaube nicht, dass ich hätte noch schneller fahren können. Mehr ging nicht“, äußerte sich der viermalige Rallye-Weltmeister Loeb. „Ich glaube nicht, dass ich noch aus eigener Kraft etwas bewegen kann. Dafür ist der Vorsprung zu groß“, fügte der Elsässer hinzu.
Citroen-Chef Olivier Quesnel äußerte sich argwöhnisch: „Wir haben in diesem Jahr fünf von sieben Rallyes gewonnen, ohne solche Taktiken anzuwenden. Wir bremsen Loeb nicht, wir lassen ihn fahren. Ford braucht wohl solche taktische Spielchen, weil sie sehen, wie schwer wir zu schlagen sind.“
Während der ersten Prüfung erlitt ein Zuschauer einen Beinbruch. Der private Mitsubishi Lancer von Bernardo Sousa schlitterte von der Piste in eine Zuschauergruppe hinein. Der Portugiese und sein Beifahrer Jorge Cavalho blieben unverletzt, sind aber ausgeschieden.
Werbung