Buriram – Marc Marquez hievte eine überdimensionale schwarze Billardkugel mit der Nummer acht in die Höhe und schrie seine Freude heraus.
«Das ist meine beste Saison», sagte der 26-jährige Spanier, nachdem er sich auf dem Chang International Circuit in Buriram/Thailand vorzeitig seinen insgesamt achten WM-Titel gesichert hatte – die jüngsten sechs holte er in der Motorrad-Königsklasse MotoGP. Eine Klasse tiefer feierte Marcel Schrötter ein gutes Comeback.
Der deutsche Pilot kam auf Platz 14 und holte zwei Zähler. Die Moto2-Rennen in Misano (Italien) und Aragon (Spanien) hatte Schrötter noch verpasst, nachdem er Mitte September einen Bruch des rechten Schlüsselbeins erlitten hatte. Seitdem fixiert eine Platte den an vier Stellen gebrochenen Knochen. Deshalb war schon die Teilnahme am Rennen in Thailand ein Erfolg. «Es hätte auch sein können, dass es gar nicht geht. Dann hätte ich wieder zuschauen müssen und hätte noch ein Rennen verpasst», sagte Schrötter.
Im Freitagstraining hatte der Deutsche eine Schrecksekunde erlebt. Bei einem Sturz landete er unsanft auf der lädierten rechten Schulter. «Zum Glück habe ich mich nicht weiter verletzt», sagte er erleichtert. In der WM-Wertung liegt der Bayer nach 15 von 19 Rennen auf Platz acht.
Marquez muss sich mit dem Klassement nicht mehr beschäftigen – bei den ausstehenden vier Rennen kann der Spanien von seinem Verfolger Andrea Dovizioso nicht mehr eingeholt werden. Der Italiener wurde in Thailand nur Vierter. Fabio Quartararo aus Frankreich führte das Rennen bis zur letzten Runde an, musste sich am Ende aber knapp geschlagen geben. Die italienische Motorrad-Ikone Valentino Rossi wurde als Achter gewertet.
Philipp Öttl (Bad Reichenhall) und Lukas Tulovic (Eberbach) gingen in der Moto2-Klasse leer aus. Öttl wurde 22. und verpasste die Punkteränge deutlich. Tulovic stellte sein Motorrad vorzeitig in die Box. Es zeichnet sich ab, dass Schrötter in der nächsten Saison der einzige deutsche Starter in der Motorrad-WM sein wird. Öttl und Tulovic werden mit einem Wechsel ins Fahrerlager der seriennahen Superbike-WM in Verbindung gebracht.
(dpa)