Brünn – Das Team Kiefer Racing darf 2020 nicht mehr an der Motorrad-Weltmeisterschaft teilnehmen.
Das hat die Mannschaft aus Bad Kreuznach in Rheinland-Pfalz nach dem WM-Rennen am vergangenen Sonntag in Brünn erfahren. Mit Kiefer Racing ist das Team von Stefan Bradl 2011 Weltmeister in der Moto2 geworden.
«Sie haben mich arbeitslos gemacht», sagte Teamchef Jochen Kiefer dem Portal «motorsport-total.com». «Im Fahrerlager gibt es nicht viele deutsche Teams. Es besteht hauptsächlich aus italienischen und spanischen Teams, die teilweise dubios arbeiten», sagte Kiefer verärgert. Die Entscheidung habe Rechteinhaber Dorna getroffen: «Es gab nur die Begründung, dass das Starterfeld reduziert werden soll von 32 auf 28 Fahrer. Und ich gehöre zu dieser Reduzierung. Sie haben mir gar keine Option angeboten.»
Auch Bradl bedauert das drohende Aus der ehemaligen Weltmeister-Mannschaft. «Ich hatte schon Gerüchte gehört, aber wenn es jetzt offiziell ist, macht mich das traurig. Ich kenne das Team. Mit dem Verlust von Stefan hatten sie vor zwei Jahren eine schwierige Zeit», sagte er unter Hinweis auf den plötzlichen Tod von Teammitbesitzer Stefan Kiefer im Oktober 2017. Schon damals war die Zukunft der Mannschaft unsicher, doch Jochen Kiefer führte die Arbeit fort und brachte in diesem Jahr in Lukas Tulovic ein weiteres deutsches Talent zur WM.
(dpa)