Saisonauftakt für DTM: Aufbruch mit vielen Neuerungen

Berlin – Mit einer Reihe von Neuerungen startet das Deutsche Tourenwagen Masters in die Saison. Aston Martin hat den Platz von Mercedes übernommen und will Audi und BMW Konkurrenz machen.

Frische Gesichter, technische Reformen und neue Gastgeber – die wichtigsten Fakten zum DTM-Auftakt in Hockenheim am Wochenende:

DIE TITELFAVORITEN

Vorjahresmeister Gary Paffett ist durch den Ausstieg von Mercedes nicht mehr dabei. Audi-Pilot René Rast hat die letzten sechs Rennen gewonnen und möchte seine Erfolgsserie fortsetzen. «Es ist ganz schwierig, einen Favoriten zu benennen. Ab dem dritten oder vierten Rennen werden wir sehen, ob sich ein Favoritenfeld herauskristallisiert», sagt BMW-Motorsportchef Jens Marquardt.

RASENDER URENKEL

Mit Ferdinand Habsburg sitzt der Urenkel des letzten österreichischen Kaisers im Aston Martin. Der 22-Jährige ist einer von fünf Rookies und geht unbeschwert in sein erstes DTM-Rennen: «Ich fahre am besten, wenn ich genießen kann.» Auch Audi-Neuling Pietro Fittipaldi besitzt prominente Wurzeln. Der Großvater des Brasilianers ist Emerson Fittipaldi und triumphierte zwei Mal in der Formel 1. Ebenso erstmals am Start sind Jake Dennis (Aston Martin) sowie die Südafrikaner Sheldon van der Linde (BMW) und Jonathan Aberdein (Audi).

58 MINUTEN

Dauerte in der vergangenen Saison ein Rennen 55 Minuten plus eine Runde, wird 2019 je nach Strecke eine bestimmte Rundenzahl vorgegeben mit einer Zeit von 58 Minuten als Orientierung. Kommt das Safety Car zum Einsatz, kann das Rennen um bis zu drei Runden verlängert werden. Die maximale Renndauer ist auf 70 Minuten begrenzt. Zolder (Belgien) und Assen (Niederlande) wurden als neue Strecken in den Rennkalender aufgenommen, wobei Zolder der Austragungsort des ersten DTM-Rennens im Jahr 1984 war.

TURBO STATT SAUGER

Ein ganz neuer Motor kommt zum Einsatz. Vier Zylinder statt acht Töpfe sowie Turbo statt Sauger. Der zwei Liter große Turbo hat 610 PS, rund 100 Pferdestärken mehr als das Vorgänger-Aggregat. Das Gesamtgewicht des Fahrzeugs wurde auf 986 Kilogramm gesenkt. «Viel Leistung – wenig Gewicht», beschrieb Audi-Motorsportchef Dieter Gass das Konzept. Zum ersten Mal seit vielen Jahren könne es aber auch zu Ausfällen wegen technischer Defekte kommen. «Ein Vierzylinder hat ganz andere Ansprüche als ein Achtzylinder», sagt Gass.

RASANTE ÜBERHOLMANÖVER

Der Fahrer kann per Knopfdruck rund 30 PS mehr Leistung für etwa fünf Sekunden abrufen. Damit soll das Überholen erleichtert werden. Der Knopf darf höchstens zwölf Mal pro Rennen gedrückt werden. In der Qualifikation ist die Aktivierung untersagt. Gerade im ersten und letzten Rennen auf dem Hockenheimring wird das System Wirkung zeigen. «Das Streckenlayout ist perfekt für Überholmanöver», sagt Audi-Fahrer Mike Rockenfeller, Champion von 2013. Helfen beim Überholen soll auch der größere Heckflügel, mit dem per DRS-System der Luftwiderstand verringert und das Tempo erhöht werden kann.

FINALE ALS NEUBEGINN

Zum Abschluss der Saison fährt die DTM auf dem Fuji Speedway in Japan gemeinsam mit der Super GT-Serie. Deren Fahrzeuge basieren auf dem gleichen Reglement. Die Rennen zählen jedoch nicht mit zur Meisterschaft in der DTM. Das Event soll zu einer Zusammenarbeit beider Serien führen, um die Zukunft der DTM zu sichern, wie Audi-Motorsportchef Dieter Gass erklärt: «Vielleicht entsteht ein Austausch, dass japanische Hersteller in der DTM an den Start gehen und deutsche Hersteller in Japan. Darauf möchten wir hinarbeiten.»


(dpa)

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