Berlin (dpa-infocom) – Smart propagiert den Fahrspaß Zwar ist es mit der Dynamik bei dem Bonsai-Benz über Land nicht sonderlich weit her. Doch in der Stadt ist der Kleinstwagen der große Champion – erst recht, wenn er mit dem ebenso spritzigen wie sauberen Elektroantrieb ausgestattet ist.
In diesem Herbst haben die Schwaben diesen Spaß zum 20. Geburtstag der Marke mit einer Studie auf die Spitze getrieben und dafür den Forease auf die Räder gestellt: So wendig wie eh und je aber dazu windiger, wird der Smart vollends zum König der Stadt und nimmt selbst der Rushhour den Schrecken.
Mittendrin statt nur dabei
Denn im Forease ist man mittendrin, statt nur dabei: Weil die Frontscheibe nur noch halb so hoch ist, die Seitenfenster gleich ganz fehlen und es auch für den Notfall kein Dach gibt, ist man den Elementen viel direkter ausgesetzt und bekommt von seiner Umgebung viel mehr mit.
Natürlich zupft dann auch der Wind ein bisschen fester an den Haaren, es zieht merklich im Auto und bei der Testfahrt an einem nebelgrauen Wintertag wünscht man sich lange Unterhosen und eine wasserdichte Jacke. Und eine funktionierende Sitzheizung wäre auch kein Schaden. Doch das Auto ist so herzerwärmend, dass man die Kälte gar nicht spürt und die widrigen Umstände einfach weglächelt.
Nicht nur Mini, sondern auch Muckis
Aber im Forease ist nicht nur das Fahrerlebnis intensiver als bei jedem anderen Smart. Obendrein sieht die Studie auch noch besser aus: Nicht nur mini lautet die Devise, sondern jetzt darf der Smart auch ein paar Muckis zeigen.
Nicht umsonst ist der nach wie vor winzig kleine Wagen fünf Zentimeter breiter als das Serienmodell und steht deshalb satter auf der Straße. Die Räder sind größer, die Bodenfreiheit ist geringer und die neuen Scheinwerfer mit den drei Lichtscheiben stehen der Studie auch nicht schlecht.
Mehr Pep und mehr Technik im Innenraum
Dazu gibt es auch innen ein paar Neuigkeiten, die einen echten Unterschied machen. Wo das Ambiente im Smart sonst gerne etwas billig wirkt, geht es im Forease auf weißem Leder mit neongrünen Akzenten sehr viel vornehmer zu.
Das nach oben offene Lenkrad betont die extreme Wendigkeit und dort, wo es bislang Klimaausströmer gab, prangen jetzt zwei kleine Bildschirme, die den Fahrer begrüßen, Kurznachrichten übermitteln und zum Beispiel die lokale Wetterprognose einblenden. Nur dass dort die ganze Zeit die Sonne scheint und es sommerlich warm ist, muss vielleicht noch überarbeitet werden.
Spaß ohne schlechtes Gewissen
Während einen bei reinen Spaßfahrzeugen ohne jeden praktischen Nutzwert bisweilen das schlechte Gewissen plagt, kann man diesen Sonnenfänger ohne Reue genießen – selbst wenn der kaum Kofferraum und nicht einmal ein Handschuhfach hat.
Da die Marke als erste aus Deutschland bis 2020 komplett auf Akku-Antrieb umgestellt werden soll, fährt die Studie natürlich schon heute elektrisch und ist damit zumindest lokal emissionsfrei. Sie nutzt dafür Motor und Batterien aus dem konventionellen Smart EQ und kommt auf eine Leistung von 60 kW und eine Akku-Kapazität von 17,6 kWh.
Gefühlte Schallgeschwindigkeit
Auch die Fahrleistungen entsprechen in etwa dem elektrischen Cabrio aus der Großserie – doch fühlt sich das im Forease alles nach mehr an: In jedem anderen Open-Air-Modell mögen einem 130 km/h lahm und langweilig vorkommen. Doch so, wie hier der Fahrtwind durch den Wagen weht, wirkt das fast wie Schallgeschwindigkeit.
Und viel länger als 160 Kilometer am Stück würde man das ohnehin nicht aushalten, so dass man fast dankbar ist für die gelegentliche Zwangspause an der Ladesäule. Und wem richtig kühl ist, der zapft an der Haushaltssteckdose. Dort dauern schon 80 Prozent sechs Stunden.
Fazit: Traumwagen der urbanen Spaßgesellschaft
Windig und wendig, zumindest in der Stadt ziemlich spritzig und dabei auch noch so sauber, so dass man kein schlechtes Gewissen haben muss – so wird der Smart als Forease zum Traumwagen der urbanen Spaßgesellschaft. Dass die Idee nicht neu ist und der radikale Zweisitzer nur ein Remake des Smart Crossblade von der Jahrtausendwende ist, tut der Faszination keinen Abbruch. Im Gegenteil schürt es die Hoffnung, dass der Winzling vielleicht doch kein Einzelstück bleibt. Nicht umsonst haben sie den Crossblade damals immerhin 2000 Mal gebaut.
(dpa)