Die neuesten Zahlen machen deutlich, dass nicht mehr viel Zeit bleibt, sich mit Hilfe der Abwrackprämie einen Bonus zum Neuwagenkauf zu sichern, sollte die Bundesregierung das Kontingent nicht aufstocken. Ohne einen Wertvergleich lässt sich aber kaum abschätzen, ob aus dem Boni nicht ein Verlustgeschäft wird. Das renommierteste Mittel dazu ist die altbewährte Schwackeliste.
Gleich zwei Probleme offenbaren sich beim Kaufanreiz der Abwrackprämie. Der Restwert des Autos sollte rausgerechnet werden und der Wertverlust des Neuwagens sollte beachtet werden. Für beide Fälle liefert die Schwackeliste zuverlässige Werte, wenn auch nicht ganz kostenlos.
Besonders gravierend fällt der Wertverlust von Neuwagen in Gewicht. Bis zu 30 Prozent können neue Fahrzeuge in den ersten Jahren nach dem Kaufen an Wert verlieren. Dabei ist es natürlich auch ausschlaggebend, über welche Ausstattungsextras das Fahrzeug verfügt, welche Laufleistung es hat, und natürlich auch, in welchem Zustand das Auto ist. Dies alles kann die Wertstabilität eines Gebrauchtwagens beeinflussen.
Bei deutschen Marken hält sich der Wertverlust erfahrungsgemäß in Grenzen
Gerade Mercedes Benz gilt als relativ wertstabil. Bei guter Pflege und entsprechender Ausstattung lassen sich auch für ältere Gebrauchtwagen noch relativ hohe Preise erzielen.
Am Beispiel der S-Klasse wird ersichtlich, dass selbst ein zehn Jahre altes Fahrzeug mit 400.000 Kilometern auf dem Buckel immer noch gute 3.000 Euro bringen kann, wenn nicht sogar mehr, je nach Ausstattung.
Vergleich man nun den Anschaffungspreis einer S-Klasse als Neuwagen mit ihrem Wert ein paar Jahre später, so wird deutlich, wie immanent der Wertverlust selbst bei den Stuttgartern ist.
In der Schwackeliste zeigt sich der Wertverlust eines Neuwagens deutlich
Eine neue S-Klasse kostet in der Basisversion 72.352 Euro. Nach einem Jahr sind es nur noch runde 46.000 Euro, mit ein bisschen Glück vielleicht auch noch 50.000 Euro. Von Verschleiß kann hier noch nicht wirklich die Rede sein. Schon diese Zahlen legen nahe, die Abwrackprämie besser in einem Jahreswagen umzusetzen.
Nach zwei Jahren ist die S-Klasse schon für 42.000 Euro zu haben. Es deutet sich aber an, dass sich der Wertverlust nun nicht mehr so rapide steigert, wie noch im ersten Jahr. Nach drei Jahren sind es dann immerhin noch 36.000 Euro und nach vier Jahren um die 20.000 Euro. Hier fällt allerdings noch ins Gewicht, dass neue Modellserien selbstverständlich ebenfalls den Wertverlust des zukünftigen Vorgängermodells beeinflussen.
Als Youngtimer gewinnt ein Mercedes wieder an Wert
Erfreulich ist jedoch, dass ein Mercedes Benz, wenn er nicht gerade Schrottwert hat, einen gewissen Wert nie verliert und ihn langfristig als Liebhaberstück auch wieder steigern kann. Bei bestimmten Modellen kann dann so ein Youngtimer im Anschaffungspreis auch durchaus mal eine neue S-Klasse in die Tasche stecken. Allerdings wird man solche Fahrzeuge in der Aufstellung der Schwackeliste vergeblich suchen. Momentan sind kaum noch Fahrzeuge, die älter als 10 Jahre sind, gelistet.