Viel wurde über sie geschrieben, noch mehr diskutiert, nun sind sie da: Seit dem 1. Januar 2008 gelten in Berlin wie auch in Köln und Hannover die ersten Umweltzonen.
Doch bleiben die Gemüter in den ersten Tagen gelassen, auch Anstürme auf die Ausgabestellen der grünen Aufkleber blieben aus. Viele Autofahrer fühlen sich zudem an die Hysterie um die Kat-Plaketten erinnert, die mal als absolutes Muss galten, aber wer hat schon einmal erlebt, dass er ein Fahrverbot erhielt, weil die Kat-Plakette nicht angebracht war?
Doch mit der Umweltzone soll alles anderes werden, und da es nicht mehr um Kohlenmonoxiod und Stickoxide, sondern um Feinstaub geht, wird es nun Ernst: Wer nach Ende der Übergangsfrist noch „ohne“ ist, wird zahlen müssen.
Aber da ja noch knapp 30 Tage Zeit ist – in Berlin gilt die Schonfrist, in der zwar angemahnt, aber noch nicht kassiert wird,noch bis Ende Januar – bleiben die Gemüter vorerst auch noch ruhig.
Nicht nur die Autofahrer, die nach einer Stichprobe der „Deutschen Umwelthilfe (DUH)“ am ersten Werktag im neuen Jahr zu rund drei Viertel schon über die Plakette verfügen, auch die Berliner Ordnungsämter bereiten sich erst allmählich vor. Zum Teil werden erst noch die Zettel in Mitte, die auf den bald teuren Verstoß hinweisen sollen, gedruckt, In Charlottenburg-Zehlendorf wurden dagegen schon 540 Stück verteilt.
Auch wenn die Deutsche Umwelthilfe die Übergangsfristen beklagt, hätten sich die meisten Autofahrer sehr einsichtig gezeigt. Kurzbesucher von außerhalb oder auch Ausländer hatten zum Teil unwissentlich die neue Regelung missachtet.
Unklar bleibt auch noch, wieviele Fahrzeuge des Gesamtbestandes letztendlich keine Plakette erhalten werden und wie hoch die Zahl der Ausnahmeregelungen ausfallen wird, die die gute und wichtige Intention der Umweltzonen wieder stark verwässern könnte, denn sie betreffen ja gerade die Fahrzeuge, von denen eine besonders hohe Belastung ausgeht.