Dresden – Jonas Folger war nach einem körperlichen Zusammenbruch lange abgetaucht, doch nun mehren sich die Anzeichen für ein baldiges Comeback der wohl größten deutschen Hoffnung des Motorradsports.
Sein Vater Jakob und Folgers früherer WG-Mitbewohner Marcel Schrötter äußerten sich jetzt unabhängig voneinander positiv über Folgers Gesundheitszustand. «Es geht immer besser», bestätigte Jakob Folger unlängst der Tageszeitung «TZ». Und Schrötter sagte dem Fachportal «Motorsport-Total.com»: «Jonas hat auf jeden Fall Bock aufs Motorradfahren.» Die Motorradfans dürfen also wieder hoffen.
Im Juli jährt sich Jonas Folgers bisher größter Erfolg. Am 2. Juli 2017 begeisterte er beim Grand Prix auf dem Sachsenring die deutschen Motorradfans, als er das Rennen rundenlang anführte und sich am Ende nur Weltmeister Marc Marquez geschlagen geben musste. Nach dem Erfolgserlebnis beim Heimrennen musste Folger allerdings eine Reihe von Rückschlägen verkraften. In Tschechien brachte ihn sein Team durch eine falsche Strategie um ein weiteres Top-3-Ergebnis, in Österreich und Großbritannien versagten die Bremsen seiner Yamaha.
Doch Folger rappelte sich immer wieder auf und versuchte, mit der absoluten Weltspitze mitzuhalten. Vor dem 15. Saison-Rennwochenende in Japan änderte sich aber alles, als der 24-Jährige aus dem bayrischen Mühldorf am Inn zusammenbrach. Nach einer Vielzahl an Untersuchungen stellten die Ärzte fest, dass Folger an einer Stoffwechselstörung (Gilbert-Syndrom) leidet. Zudem war von einem Burnout die Rede. Folger zog sich komplett aus dem Rennsport heraus und kündigte den Vertrag mit seinem Team.
Der Bayer verschwand eine Weile von der Bildfläche. Dann aber ließ er sich auf ein Treffen mit Moto2-WM-Pilot Schrötter ein. «Ich war bei ihm zuhause», berichtete Schrötter dem Motorsport-Fachportal. «Es tut gut, mit ihm wieder Zeit zu verbringen. Es fühlt sich an wie früher.»
Laut Schrötter dürfen sich die deutschen Fans durchaus berechtigte Hoffnungen machen, denn Folger trainiert bereits wieder mit der Motocross-Maschine. Er sei auch auf der Suche nach einer Möglichkeit für einen Test. Bei seinem alten Team, der französischen Tech-3-Mannschaft, sind für das Rennjahr 2019 allerdings bereits alle Türen dicht. Denn Teamchef Hervé Poncharal hat die Verträge für seine Fahrer bereits unterzeichnet.
(dpa)