Wie Seat den Stadtverkehr retten will

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Stadtverkehr ist manchmal eine frustrierende und bisweilen auch gefährliche Angelegenheit. Intelligente Lösungen tragen dazu bei, das Leben der Verkehrsteilnehmer nicht nur zu vereinfachen, sie steigern auch die Sicherheit auf den Straßen. Auf dem Smart City World Congress in Barcelona präsentiert Seat seine künftigen Mobilitätslösungen.

Der Seat-Stand hat während der Messe (14. bis 16. November) einiges zu bieten. In Zusammenarbeit mit der Stadt Barcelona hat das Unternehmen das "Seat Metropolis:Lab Barcelona" in der spanischen Großstadt eröffnet. Jose Nascimento, der Leiter des Zentrums, hat dem mid über seine Ziele und Ansprüche gesprochen. "Wir entwickeln in erster Linie Software, die dabei helfen soll, das Leben der Menschen in Barcelona zu erleichtern." Das Ziel: maßgeschneiderte Lösungen, die aber im Idealfall später auch auf andere Städte umgemünzt werden können.

Eines der wichtigsten Projekte der Entwickler ist die "About it"-App. Die Anwendung greift auf Verkehrsdaten der Stadt zu und kann dadurch schnell aufzeigen, wo Baustellen zu umfahren sind, wo es sich aufgrund von Unfällen staut. Die App zeigt aber auch an, wo die nächsten Ladepunkte für E-Fahrzeuge zu finden sind oder wo sich bestimmte Bike-Sharing-Punkte befinden. Dies sind Themen, die dem Bürger einen direkten Nutzen bringen. Das ist nötig, um ein Vertrauensverhältnis aufzubauen und durch gesundes Feedback eine Entwicklung in Gang zu setzen. Nascimento: "Ich wünsche mir, dass wir für die Zukunft der Mobilität einen dauerhaften Beitrag leisten." Als nächstes steht ein "on demand"-Projekt für Busse und Ridesharing auf dem Programm, das zu bequemen Fahrten, aber vor allem zu fließendem Verkehr führen soll.

Und was ist mit den dazugehörigen Autos? Die gibt es natürlich auch auf der Messe. Besonders beliebt ist der Seat Leon Cristobal, benannt nach dem Schutzpatron der Reisenden. Er ist, wenn man den Spaniern glauben darf, eines der sichersten Autos überhaupt. Was macht den Konzept-Leon so sicher? Nicht weniger als sechs moderne Funktionen werten das Fahrzeug auf. Eine Wegfahrsperre verhindert, dass ein alkoholisierter Fahrer sich und andere in Gefahr bringt. Der "Drive Coach" ist ein Sprachassistent, der Sicherheitswarnungen ausspricht. Der Rückspiegel ist mit einer Heckkamera verbunden, die dem Fahrer eine bessere Sicht nach hinten ermöglicht. Mehr oder weniger wie beim Fliegern verfügt der Cristobal über eine Black Box, die bei einem Unfall die aufgenommenen Daten an ein Smartphone weiterleiten kann.

Die etwas ungewöhnliche Mentor-App lässt Eltern die gefahrene Geschwindigkeit und die Position des Autos überwachen, wenn der Nachwuchs mit dem Gefährt unterwegs ist. Und zuletzt gibt es eine Einstellung mit dem grandiosen Namen "Schutzengel-Modus". Wird der aktiviert, stehen alle insgesamt 15 aktiven und passiven Sicherheits-Systeme bereit.

Darüber hinaus steht die elektrifizierte Version des Seat Mii in der Messehalle. Zehn Exemplare sind als Prototyp im Einsatz, bei dem sie in einem Carsharing-Projekt von den Mitarbeitern des Metropolis Lab gefahren werden. Für die Straßen Barcelonas – und das gilt so dann wohl auch für vergleichbare Großstädte – hat der elektrische Mii auf alle Fälle genug Ausdauer. 160 Kilometer Reichweite und eine Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h machen klar: Die Stadt ist sein Revier. Wenn sich die eMiis im alltäglichen Einsatz bewähren, könnten sie vielleicht in Zukunft eine größere Rolle in Seats Mobilitätsplan spielen.

Steve Schmit / mid


Quelle: GLP mid

(dpa)

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