Nur ein kleiner Schritt noch bis zum Ford Fiesta ST: Der Fiesta ST-Line ist mit 140 PS kein Bummelant. Das stellte der neue Ford Kleinwagen bei unserer Testrunde im Münchner Umland unter Beweis.
Eigentlich ist der neue Ford Fiesta ST-Line mit 103 kW/140 PS der Nachfolger des Fiesta Sport – die Einstiegsdroge. Die ST-Line Ausstattung bietet Sportsgeist und Dynamik, ohne das Portmonee in den roten Bereich zu bringen. So ist unser Testwagen viertürig ab 21.700 Euro verfügbar und steht wie gefahren samt diverser Extras mit 27.490 Euro in der Liste. Dem Interieur des Fiesta ST-Line verleihen die vom Rennsport inspirierte Pedalerie mit Aluminium-Auflagen, ein gut in der Hand liegendes, da perforiertes Sportlenkrad, Sportsitze mit Ziernähten sowie eine prägnante Einstiegsleiste mit ST-Line Schriftzug einen flotte Auftritt. 700 Euro fordern die Ford Händler für das Carbon-Styling-Paket, das Teilledersitze, ein Innenspiegelgehäuse in Carbon-Optik und vier Teppichfußmatten umfasst.
Der Ford Kleinwagen erweist sich als unbeschwerter Flitzer
Auch das Äußere des Ford Fiesta ST-Line verheißt mit markanten Karosserieanbauteilen, den auffallenden Nebelscheinwerfern und den 17-Zoll-Alurädern mit 205/45er Pneus ein hohes Maß Agilität. Noch schöner, dass das Versicherungen auch Taten folgen: Der 1.0-l-EcoBoost ist drehfreudig und beschleunigt den 1164 kg wiegenden Kleinwagen dank kerniger 180 Nm Drehmoment in 9,0 Sekunden von 0 auf 100; die Höchstgeschwindigkeit beträgt 202 km/h. Die Motorkraft leitet ausschließlich eine Sechsgang-Handschaltung an die Vorderräder; die Powershift-Automatik ist im Verein mit dem 140-PS-Dreizylinder nicht lieferbar. Geht auch ohne nichts, das Getriebe ist sauber geführt und in der Bedienung sehr leichtgängig.
Geradeausetappen langweilen im Fiesta ST-Line
Kurven machten beim Ford Fiesta ST-Line Test besonders viel Spaß –durch die wieselte der Kleinwagen souverän und untersteuerte erst bei zuviel Optimismus am Gas. Wesentlich trug dazu das im ST-Line Paket inkludierte Sportfahrwerk bei. Auch die Lenkung ließ keinen Raum für Kritik und punktete mit Präzision, Leichtgängigkeit und anständigem Geradeauslauf. Und die vier Scheibenbremsen wandelten Tempo fleißig in Wärme um und rochen beim Aussteigen auch so. So schlimm ist es bei uns noch nicht, dass wir mit solch einem verführenden Flitzer über malerisch gewundene Landstraßen schleichen. Vor allem an einem mal nicht verregneten, sonnigen Oktobertag. Also die serienmäßigen vorderen Fensterheber getippt und fröhlich losgepfeffert.
An Annehmlichkeiten spart der neue Ford Fiesta nicht
An Komfort fehlte es beim Ford Fiesta ST-Line Test ebenfalls nicht: Die umfangreiche Serienausstattung enthielt etwa den Berganfahrassistenten sowie kommode Sportsitze vorn mit Seitenführung satt und Lordosenstütze für den Fahrer. Zur Freude des Beifahrers spendierte Ford das Komfort-Paket II, das neben einer Mittelkonsole einschließlich einstellbarer Armlehne auch dem Co eine justierbare Lendenwirbelstütze zukommen lässt. Gleichfalls gegen Aufpreis waren das Cool&Soundpaket IV inklusive B&O-Play-Soundsystem, Navi und DAB+ sowie das Sicherheitspaket II mit adaptiver Temporegelanlage, Verkehrsschilderfassung, Fernlichts-Assistent und Müdigkeitswarner an Bord. Auch den ansehnlichen Metalliclack in Magnet-Grau gibt’s bei Ford nicht umsonst.
Ergebnis vom Ford Fiesta ST-Line Test
Fazit unserer Probefahrt mit dem stärksten erhältlichen Fiesta ST-Line: Prima Fahrzeug, all denen zu empfehlen, die denken, einen betont sportlich aufgemachtes Pkw zu brauchen, allerdings keinen vollblütigen Sportwagen. Tja, diese Haltung dürfte früher oder später noch einmal prinzipiell überdacht werden… Abschließend noch ein Wort zum Venzinverbrauch: Laut NEFZ liegt der unserer Motorisierung bei 4,5 l/100 km, was einem CO2-Ausstoß von 102 g/km gleichkommt. Wer das erreicht, nutzt das volle Potential des Ford Fiesta ST-Line ganz sicher nicht aus.
Bilder: ©Arild Eichbaum